Von Lara Bockskopf (Klasse 10e)

Unscheinbares Eingangstor in eine ehemalige Hölle. Foto: privat
Unscheinbares Eingangstor in eine ehemalige Hölle. Foto: privat

Schulausflug – das bedeutet meist, dass man mit den Bus oder dem Zug in irgendein Museum fährt, sich dieses anschaut und danach heißt es shoppen oder irgendeine andere Aktivität. Auf jeden Fall keinen Unterricht! Doch bei einem Schulausflug in ein ehemaliges Konzentrationslager ist das anders, denn alleine das Thema „Drittes Reich“ im Unterricht war schockierend, da war klar, dass der Ausflug zur Gedenkstätte Buchenwald in Weimar letzten Dienstag nicht spaßig und lustig werden würde. Dieser Ausflug sollte im Rahmen des Geschichtsunterrichtes das Ausmaß und die Grausamkeit des Hitler-Regimes und der Rassenpolitik im damaligen Deutschland zeigen und zum Nachdenken anregen.

Nicht jeder konnte diesen Anblick verkraften

Dem Thema entsprechend war das Wetter am Dienstagmorgen und so mussten wir unsere zweieinhalbstündige Busfahrt im Regen antreten. Im Bus war die Stimmung noch gut, es wurde geredet und gelacht, doch desto näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr lenkten sich die Gespräche auf unseren Ausflug, und die Erwartungen an Führung, Informationen und der gesamten Gedenkstelle. Als wir endlich ankamen, regnete es immer noch und wir mussten uns noch ein wenig die Zeit vertreiben, bevor unsere Führung beginnen würde. Die Überraschung war groß, dass auch bei einem solchen Regenwetter der Ansturm so groß war, denn außer den beiden Klassen des CJD Oberurff waren mindestens drei weitere Klassen sowie Privatpersonen anwesend, um sich das ehemalige KZ anzuschauen.

Zu Beginn gingen wir dann in einen großen Kinosaal, in welchem eine zwanzigminütige Dokumentation mit den wichtigsten Informationen gezeigt wurde. Danach stellte sich unsere Führerin vor, die mit uns über das Gelände ging, um uns alles zu zeigen. Bei eisigem Wind schien dies am Anfang schwierig, doch während der Führung wurde jedermanns Interesse geweckt. Zuerst wurden der alte „Eingang“ in das Lager gezeigt und einiges erklärt, sowie Fragen gestellt. Dann wurden uns die „Arrestzellen“ neben dem Eingang gezeigt, diese schockierten.

Während sie erklärte, führte uns die Führerin zu einem Gedenkstein, auf welchen alle Nationalitäten und Religionen der in Buchenwald Umgekommenen standen und welcher auf 37 Grad, also Körpertemperatur, beheizt war. Abschließend betraten wir das Krematorium, also den Ort, an welchem die Toten in Massen verbrannt wurden. Nicht jeder konnte diesen Anblick verkraften. Nicht nur die Öfen, in denen Tag und Nacht Gefangene verbrannten, sondern auch der Keller, in welchen gefoltert wurde, schockierten. Nach unserer Führung hatten wir noch die Möglickeit das Museum zu besichtigen oder uns frei auf dem Gelände zu bewegen. Als wir wieder im Bus saßen, hatte jeder etwas mitgenommen und gelernt. Und uns allen war klar: So etwas darf nie wieder passieren!

(Gestaltung: BUB)