Serie „Reihum-Geschichten“

Alles geben (Symbolbild). Bild: BUB/CJD Oberurff
Alles geben (Symbolbild). Bild: BUB/CJD Oberurff

Alles gegeben“ – diese Worte aus dem Adventsgottesdienst gingen mir nicht mehr aus dem Kopf, als ich auf dem Nachhauseweg war. Ich hatte in der Tat alles gegeben. Ich hatte in den letzten Arbeiten immer eine eins oder eine zwei plus und bin jetzt eigentlich total zufrieden mit mir. Doch jetzt war dieser ganze Stress vorbei. Es waren Ferien und ich freute mich schon total auf die Adventszeit mit meinen Freunden und meiner Familie. In ein paar Tagen war auch schon Weihnachten und ich freute mich schon auf meine Geschenke.

2. Absatz
Aber heißt „alles gegeben“ wirklich immer gute Noten zu schreiben? Oder heißt es auch Spaß zu haben, was zu erleben und auch mit sich selber zufrieden zu sein? Für meine Lehrer waren natürlich meine Noten wichtig, für meine Familie, dass ich Zeit mir ihnen verbringe und für mich? Ich habe dieses Jahr viel für meine Noten gemacht, sodass ich manchmal gar keine Zeit für anderes hatte.

3. Absatz
Alles gegeben, ja – ich habe ziemlich gepowert, viel von meiner Lebensenergie gegeben, aber zu wenig Zeit für meine Familie gehabt. Ich weiß nicht mal, wie sie sich gerade fühlen. Ich muss, nein, ich möchte ihnen wieder mehr Zeit geben und werde gleich heute damit anfangen. Voller neuer Energie klingelte ich Sturm; meine Mutter öffnete genervt: „Hast du heute Nachmittag Zeit für mich?“

4. Absatz
„Ja klar, ich habe ja jetzt Ferien!“, antwortete ich voller Freunde. Meine Mutter hingegen wirkte gerade nicht so fröhlich. „Was ist los, Mama?“

5. Absatz
„Nichts, Schatz“, nun sie lächelte mich doch an und deutete mir, ich sollte hereinkommen, „ich war nur gerade ein bisschen überrascht!“