Kreistagsprojekt
Beim Kreistagsprojekt der Klassen 10a und 10b diskutierten Schülerinnen und Schüler mit Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern. Foto: C. Heer/CJD Oberurff

Am Donnerstag, dem 11. Mai 2023, startete das vom Schwalm-Eder-Kreis organisierte Kreistagsprojekt für die Klassen 10a und 10b. Dabei handelte es sich um ein dreiteiliges Bildungsprojekt, das von zwei Jugendarbeiterinnen geleitet wurde und dazu diente, den Schülern einen Einblick in die lokale Politik zu bieten.

Am ersten Tag besuchten uns die Jugendarbeiterinnen in der Schule, um uns eine Einführung in das Projekt zu geben. Um unseren Wissensstand zu erfassen, ließen sie uns dabei in einem Quizspiel, das sich an der Show „Wer wird Millionär?“ orientierte und um Kreispolitik drehte, in kleinen Gruppen gegeneinander antreten. Anschließend erhielten wir einen Auszug der Themen, die im Kreistag aktuell relevant sind, und legten Personen fest, die das im späteren Teil des Projekts folgende Gespräch mit den Kreistagspolitikern moderieren sollten.

Mit „Wer wird Millionär?“ den Kreistag kennenlernen

Für den zweiten Tag wurden wir persönlich in den Kreistag eingeladen, um uns am 22. Mai eine Sitzung der Politiker selbst anschauen zu können. Aufgrund von organisatorischen Schwierigkeiten konnten wir diesen Termin jedoch leider nicht wahrnehmen. Am 24. Mai besuchten uns Vorsitzende von sechs Fraktionen aus dem Kreistag in der Schule. Wir lernten Christoph Sippel von den Grünen, Heiko Manz von der SPD, der auch Bürgermeister von Jesberg ist, Christel Bald von der freien Wählergemeinschaft, Hans-Joachim Böhme-Gingold von den Linken, Dominik Leyh von der CDU und Renate Glaser von der AfD kennen, die ihre Parteien ehrenamtlich im Kreistag vertreten.

Sechs Fraktionsvorsitzende diskutierten mit Schülerinnen und Schülern

Nach einer kurzen Quizrunde stellten die Moderatoren unsere vorbereiteten Fragen. Zunächst waren diese etwas persönlicher, etwa, ob sie wegen ihrer politischen Position schon mal Freunde verloren haben und ob Leute anders mit ihnen umgehen, seit sie in der Politik aktiv sind. Obwohl die Abgeordneten lediglich auf Kreisebene aktiv sind, hatten einige von ihnen schon mit Morddrohungen zu schaffen oder gerieten in Konfrontation mit extremen Gruppen. Glücklicherweise traf dies nicht auf alle von ihnen zu.

Neben Fragen zu lokalen Thematiken, wie etwa dem Ausbau von Fahrradwegen und Bushaltestellen oder die oft gestellte Frage, warum nicht alle Schüler ein Hessenticket erhalten, wurden auch bundesweit aktuelle Dinge, wie die geplante Cannabis-Legalisierung und wie man dazu stehe, Digitalisierung oder Klimaaktivismus, diskutiert. Die Fraktionsangehörigen legten dabei ihre Meinungen, die auch teilweise von denen ihrer Partei abwichen, offen und ließen sich auf eine Diskussion ihrer Standpunkte mit anderen Abgeordneten ein. Leider konnten sich auch hier manche Vertreter nicht zurückhalten, gegen andere Parteien zu sticheln, doch insgesamt ergab sich eine recht friedliche Atmosphäre. Es war interessant, den Politikern persönlich zu begegnen und die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen bot einen guten Einblick zum Kreistag und den Menschen hinter den Politikern.