Das Internet ist gut: Mit ein paar Klicks findet man noch zu den exotischsten Themen eine fix und fertige Präsentation in Mulitimedia. Außerdem kann man sich dort mit vielen Freunden vertraulich austauschen.

Ist das Internet GUT …

… oder BÖSE? Grafik: SÁLIA

Das Internet ist böse: Angehäuftes Faktenwissen wird mit Kompetenz verwechselt. Präsentationen sind nur noch ein einziger Content-Klau. Und die Anbieter so genannter sozialer Netzwerke überwachen alle hellen und dunklen Ecken ihrer registrierten Nutzer, um am Handel mit vertraulichen Daten schöne Profite zu erwirtschaften. Ist das Internet also GUT und BÖSE zugleich? Sind beide Ansichten falsch? Steckt vielmehr das Gute im Bösen und das Böse im Guten? Schüler der Weblog AG sind diesen Fragen in Wort und Manga nachgegangen.

Steckt das Gute im Bösen und das Böse im Guten?

Die Idee zu den Artikeln basiert auf einen verwandten Themenschwer­punkt, den Studenten der Henri-Nannen-Journalistenschule , Hamburg, im Magazin der Süddeutschen Zeitung (17/2010) umgesetzt hatten. Was angehende Profi-Journalisten schaffen, können Junior-Online-Journal ja zumindest probieren. Schüler – freie und feste Mitarbeiter der Weblog AG – haben aus den im SZ-Magazin behandelten Gegensatzpaaren das sie am meisten Interessierende herausgepickt… (Online-Redaktion)

GUT oder BÖSE?

Von Melissa Pfeiffer (Gym-8e, Online-Redaktion)

Gut oder böse? Liebe und Hass, zwei komplette Gegensätze, die aber eine Sache gemeinsam haben. Beides kann über das Internet hervorgerufen werden. Zwei Jugendliche finden sich über das Internet und verlieben sich. Beide sind froh, dass sie einen Partner gefunden haben. Doch was steckt wirklich hinter dieser Liebe? Wenn man im Internet in einem Forum angemeldet ist und auf der Suche nach der Liebe fröhlich herumsurft und anschließend jemanden findet, kann man da von Liebe sprechen? Beim Chatten gibt man sich oft anders, da man genug Zeit hat, über seine Antworten nachzudenken und zu überlegen was „cool“ rüberkommt.

Die Autorin von GUT oder BÖSE? (*)

Jedoch kann wirklich Liebe draus werden, wenn man sich im Internet kennen lernt und sich auch öfter trifft. Manchmal kann das Internet eben doch ganz gut nachhelfen. Man sollte nur nicht zu viel davon erwarten, denn man weiß ja auch nicht wirklich, wer hinter dem PC irgendwo da draußen sitzt. Hass – ein Gefühl, was jeder kennt. Mancher kann damit gut umgehen. Bei anderen wird ein tobender Vulkan daraus. Das Internet hat eine große Macht. Man kommt damit so ziemlich an alles ran, zum Beispiel an eine Bombenbauanleitung. Wenn ein Killer eine Bombe bauen möchte, muss man nur mal kurz googlen und schon wird der Aufbau einer Bombe angezeigt. Ist das Internet daran schuld? Niemand käme auf die Idee, das Papier zu verdammen, auf dem jemand so einen Bauplan gezeichnet hat. Papier ist geduldig, heißt es. Das Internet auch.

WÄRME oder KÄLTE?

Von Katharina Wollmert (Gym-8e, Online-Redaktion)

Wärme im Internet? Viele Menschen suchen im Internet ihre große Liebe. Doch macht das Sinn? Aus Verzweiflung und Einsamkeit suchen Personen, die vielleicht schon oft in ihrem Leben verletzt wurden, Anerkennung und Zuneigung, die sie eventuell noch nie richtig spürten. Sie lernen dabei nur den virtuellen Kontakt zweier Menschen kennen, aber niemals den realen. Dabei vergessen sie oft alles um sich herum und sehen den virtuellen Partner als neuen Lebensinhalt. Im Worst Case entwickeln sie sich zu Fanatikern, die vom Internet eingenommen und besessen sind, denn im ersten Moment verspricht das Internet dein bester Freund zu sein, doch man erkennt sein wahres Gesicht erst, wenn es schon fast zu spät ist. Im Vergleich mit Kreditkartenverträgen gibt es keinen großen, bewegenden Unterschied, denn die Schlussfolgerung bleibt gleich – man hätte das Kleingedruckte lesen müssen.

Katharina, Koautorin von WÄRME
oder KÄLTE?
(*)

In diesem Sinne gibt Internet zu gleich Wärme und Kälte. Denn was ist, wenn sich die angebliche große Liebe als totaler Versager darstellt? Was nun? Man kann diese angebliche „Partnerschaft“ NICHT vergessen, weil man eine gewisse Zeit nicht ohne sie konnte und wollte. Wie man oft feststellen muss, birgt das Internet auch Gefahren, die man gern übersieht oder übersehen will, denn das Internet benutzt eine kunterbunte Welt als Visitenkarte, von der man sich leicht blenden lässt. Sind dann die altmodischen Liebesbriefe nicht viel persönlicher und echter als E-Mails? Die Antwort auf diese Frage sollte jedem selbst überlassen sein, auf welche Art oder auf welchem Weg der oder die Einzelne ihre Gefühle ausdrücken will. Denn muss nicht auch eine gewisse Portion Mut vorhanden sein, Gefühle aufzuschreiben und sogar wegzuschicken oder eigenhändig dem Geliebten zu geben? Ich denke schon, dass viel Mut und eventuell auch Anspannung dazu gehört, so einen „Emotions-und Gefühlstransporter“ abzuschicken oder abzugeben. Fazit: Ja, das Internet kann auf verschiedene Arten und Weisen Wärme geben – aber auch nehmen.

Von Elisa Härlin (Gym-8e, Online-Redaktion)

Kälte im Internet! Liebesgeständnisse oder Entschuldigungen per Internet finden die meisten Menschen einfach nur kalt. Das Internet ist zwar eine schöne Freizeitaktivität, aber die „ernsten“ Dinge sollte man schon persönlich regeln. Aber das gilt auch für Bilder: Herzchen zum Beispiel, das kann jeder. Einfach „alt 3“ drücken und schon bekommt der andere ein Herz zugeschickt, doch was bedeutet das für den anderen: Wahrheit oder Scherz? Mit Gefühlen hat das jedenfalls nichts zu tun. Allerdings gilt das auch für Entschuldigungen.

Elisa, Koautorin von WÄRME oder KÄLTE? (*)

Ein Beispiel: Wenn sich zwei Schüler streiten, ist es natürlich leicht, im SchülerVZ schnell eine Nachricht zu schreiben, in der man sich entschuldigt. Doch das kommt bei dem anderen kalt rüber. Außerdem weiß man nicht genau, wie ernst es dem anderen ist. Besser wäre dann doch mal die Wahl, das Internet zu vermeiden und sich persönlich bei der Person zu entschuldigen und das Problem zu klären. Das sind alles natürlich nur Beispiele, man könnte noch einiges mehr aufzählen. Im Alltag gibt es viele Dinge, die man nicht mit dem Internet lösen muss.

HOFFNUNG oder VERZWEIFLUNG?

Von Jonas Knupp (Gym-8a, Online-Redaktion)

Der Autor von WAHRHEIT
oder LÜGE?
(*)

Das größte Lexikon der Welt: Ein Zeiträuber? Das Internet: Ein weltweites Netz, wie man es sich früher kaum vorstellen konnte. Doch heute ist es nicht mehr aus unserem alltäglichen Leben wegzudenken. Ob E-Mails schreiben, Telefonieren oder gar eine Live-Unterhaltung. Alles ist möglich. Jeden Tag werden neue Informationen im Web ergänzt und Millionen Menschen nutzen diese. Viele vertrauen dem größten Lexikon der Welt blind. In jeder Situation kann man darauf zählen, dass es eine Antwort kennt. Doch oft sind es viele unterschiedliche Antworten auf dieselbe Frage. Das kann schon mal verwirren. Welcher Seite soll ich jetzt glauben? Wer hat Recht? Soll ich doch lieber in einem Buch nachschauen? Doch das passiert heute nur noch relativ selten.

GUT und BÖSE – sind relativ – wie die Mangas zu den entsprechenden Symbolen (Engel und Teufel) von SÁLIA eindrucksvoll zeigen. (*)

Vor allem, weil es doch viel bequemer ist, im Web zu surfen, anstatt nach Kassel in ein Museum zu fahren. Aber ist das denn immer so? In vielen Fällen, wenn man sich vor seinen Computer setzt und mal schnell etwas nachgucken will, merkt man erst nach einer Stunde, dass man noch keinen Schritt weiter gekommen ist, aber plötzlich alles mögliche andere gefunden hat. Das frustriert natürlich. Auch der Computer und sein Zubehör an sich kann sehr verzweifeln. Oft reicht schon ein versehentlicher Kick gegen die Arbeitstasche, und der USB-Stick mit seinem neuesten Projekt, worin man viele Stunden Arbeit gesteckt hat, ist kaputt. Da heißt es dann von vorne anfangen! So kleine Missgeschicke mit großer Wirkung, das gab es früher nicht so oft. Nein, aber dafür musste man grundsätzlich für alles, was man wissen wollte, eine halbe Weltreise machen. Wenn man das bedenkt, ist es doch manchmal eine sehr große Hilfe, der Computer, mit seinem Internet. Trotz vielen Stunden Frust! (Fortsetzung folgt)

Linksunten:

SZ-Magazin über das GUTE und BÖSE Internet

(*) Gestaltung: Andreas Bubrowski