Zwar ohne Schwimmwettkämpfe, dafür gab es bei den Bundesjugendspielen Abkühlung aus dem Schlauch.

„Die Bundesjugendspiele sind in den vergangenen Jahren grundlegend reformiert worden“, so beginnt der Aufruf des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum diesjährigen ganztägigen Sportfest – auf dessen Website, nicht ganz aktuell vom April 2017. Sieht man mal von der jährlich besser funktionierenden Organisation ab, ist bei den Bundesjugendspiele des CJD Oberurff in den letzten Jahren glücklicherweise alles so geblieben, wie es sich bisher bewährt hat: Super Wetter, gute Stimmung, viel Spaß.

Bundesjugendspiele – fast 100 Jahre alt

Wer weiß, dass die Bundesjugendspiele fast 100 Jahre alt sind und 1920 als „Reichsjugendwettkämpfe“ begannen? Gründervater ist Carl Diem (1882-1962), ein deutscher Sportwissenschaftler, dem auch das Sportabzeichen und der olympische Fackellauf zu verdanken sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind 1951 die Reichsjugendwettkämpfe in Westdeutschland als Bundesjugendspiele wieder auferstanden1. 2001 wurden die „neuen“ Bundesjugendspiele daraus. Neu war ein auf Individualwettbewerb ausgerichteter Leistungsvergleich in Geräteturnen, Leichtathletik und Schwimmen, den Schulen gemäß ihren Möglichkeiten auszutragen haben.

EINDRÜCKE2

Das CJD Oberurff veranstaltet seine Bundesjugendspiele seit Jahren im Blumenhain-Stadion Borken. So gut wie alle Schüler geben dabei wie selbstverständlich „ihr Letztes“. In den Vorjahren war das Wetter stets hochsommerlich, so wie heute auch. Die Organisation unter der Federführung von Sportchef Rolf Kather wurde Jahr für Jahr effektiver. Inzwischen gibt es keine Staus mehr an den Stationen. Einziger Wermutstropfen: Für vier Disziplinen müssen die Schüler sechs Unterrichtsstunden ausharren. Da kommt beim Warten Langeweile auf, gäbe es nicht die Erfindung des „mobilen Telefons“. ANDREAS BUBROWSKI

  1. Im ostdeutschen SED-Unrechtsstaat wurden bis zu dessen Untergang 1989 vergleichbar Kinder- und Jugendspartakiaden ausgetragen, dort freilich unterlegt mit ideologischer Indoktrination.
  2. Auswahl und Reihenfolge der Fotos sind rein gestalterisch bedingt und stellen keine Wertung dar. (BUB)