Von Katharina Wollmert

Einmal mit der ganzen Familie in eine exotisch fremde Welt eintauchen, das war die Überlegung, die zu dem Entschluss führte, in den Sommerferien nach Dubai zu reisen. In Dubai angekommen, wurden wir von der Hitze fast erschlagen. In den Sommermonaten werden hier Temperaturen um 50 Grad Celsius gemessen. Aus diesem Grund waren auch nur wenige europäische Touristen anzutreffen. Die meisten Besucher kamen aus Saudi Arabien.

Hotel „Burj al Arab“, mit 321 Meteren das zweithöchste Hotel der Welt und Wahrzeichen von Dubai. Foto: Wofratz

Die Menschen begegnen sich mit viel Respekt und akzeptieren gegenseitig die Zugehörigkeit zu einer anderen Kultur. Freilich gelten feste Regeln, an die man sich auch als Tourist aus dem als freizügig geltenden Westen zu halten hat. So müssen selbst bei extremer Hitze weibliche Besucher ihre Schultern bedeckt halten. Beim Besuch einer Moschee ist das Haupt ganz zu umhüllen. Und eine arabische Frau darf man beim Vorstellen zwar anlächeln. Hände schütteln oder gar Umarmungen sind jedoch absolut tabu.

Ein deutscher Hotelchef in Dubai?
Das weckte meine investigative Neugier.

Strenge Verhaltensregeln halten die Menschen in Dubai aber nicht davon ab, Ausländer ausgesucht zuvorkommend zu behandeln. In einer Informations­mappe unseres Hotels las ich, dass der General-Manager, Burkhard Wolter, aus Deutschland stammt. Ein deutscher Hotelchef in Dubai? Das weckte meine investigative Neugier. Ich fragte an der Rezeption nach, ob es möglich sei, Wolter einmal zu sprechen. Im ersten Moment wurde ich abgewiesen. Aber dann mischte sich die deutschsprachige Front-Office-Managerin ein, die meine Anfrage mitbekommen hatte. Sie bot mir ihre Hilfe an. Ich präsentierte ihr meinen Junior-Presseausweis und erzählte ihr, wie sehr mich Dubai1 interessiert und dass ich gern einen Online-Bericht für unsere Schule schreiben würde. Sie versprach, sich zu melden.

Die Autorin mit Melanie, Assistant
Guest Relations Managerin
des „Burj al Arab“.
Foto: privat

Und tatsächlich kam sie am nächsten Morgen an unseren Frühstückstisch, um mir für den Nachmittag einen Interviewtermin mit Burkhard Wolter anzubieten. Ich willigte natürlich ein. Pünktlich 16 Uhr saß ich etwas aufgeregt in der Hotel-Lobby, „bewaffnet“ mit Zettel und Stift und einigen vorformulierten Fragen, so wie es uns für solche Fälle immer in der Online-Redaktion unserer Schule „eingebläut“ wurde. Mein Interviewpartner erschien pünktlich auf die Minute und los ging es mit meinem Interview.

Doch das war noch nicht alles. Am nächsten Morgen verblüffte mich ein Hotelangestellter beim Frühstück mit einem an mich adressierten Brief. Hotelchef Wolter lud mich darin als Reporterin und meine Familie zu einer Besichtigung des weltberühmten Hotels Burj al Arab, Dubais Wahrzeichen schlecht hin, ein. Wie sich herausstellte, hatte Burkhard Wolter für uns beim Chef des Burj al Arab, mit dem er befreundet ist, eine Führung durch das berühmte Gebäude mit Blick hinter die Kulissen arrangiert.

Am Nachmittag machten wir uns mit dem Taxi auf den Weg. Ohne Probleme kamen wir bis zum Eingang des Hotels, was unangemeldeten Besuchern schon aus Sicherheitsgründen verwehrt wird. Schon in der Hotel-Lobby blendet einen Luxus pur. An der Rezeption erwartete uns die sehr attraktive Melanie, Guest Relations Managerin des Hauses, und sagte, dass sie eine Überraschung für uns hätte. Es wäre ihr eine Ehre, uns den gesamten Hotelkomplex zeigen zu dürfen und uns dabei auch einen Blick in die 800 Quadratmeter große Royal-Suite des herrschenden Scheichs werfen zu lassen.

„Nasszelle“ in der Royal-Suite. Foto: privat

Kaum zu glauben! Angemeldete Touristen dürfen sonst bestenfalls die Hotel-Lobby und das Restaurant in der ersten Etage besichtigen. Uns aber öffneten sich wie bei einem „Sesam öffne dich“ Türen und Tore, die sonst verschlossen bleiben. Wir erfuhren während der Führung durch den 321 Meter hohe Gebäudekomplex einiges über die Entstehung und Entwicklung des berühmten Hotels, das auf einer eigens geschaffenen Insel, 300 Meter vor dem Jumeirah Dubai Strand, thront und im Stil eines im Wind stehenden Segels erbaut wurde. An nichts wurde dabei gespart. Die 180 Meter hohe Lobby ist ein Dom aus Licht und Gold. Unsere charmante Führerin meinte, dass alles, was man hier an Gold sieht, auch tatsächlich Gold ist; nämlich 24-karätiges 0,001 Millimeter Blattgold.

Mit dem Fahrstuhl ging es zunächst unter Wasser. Genauer: ins Unterwasserrestaurant. Ein futuristisches Ambiente mit einem Aquarium voller Fische von den Malediven und Haien sorgt für eine wahrlich fürstliche oder „scheichgemäße“ Atmosphäre. Dann hinauf in den 25 Stock. Hier befindet sich eine der beiden Royal-Suites, die pro Nacht bis zu 25.000 Euro kostet, zwar ohne Frühstück dafür aber mit eigenem Butler-Service rund um die Uhr inklusive. Überall Gold und Prunk, wohin man nur schaut. Eine Welt der Superlative, offenbar ganz dem Geschmack der verwöhnten arabischen Kundschaft entsprechend.

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Am Ende der Führung überreichte mir Melanie noch einen Bildband und eine DVD über das Burj al Arab und wünschte mir viel Erfolg beim Schreiben meines Berichtes. Obwohl Dubai für sich schon beeindruckend war; dabei aber als „Auslandskorrespondentin“ des CJD Oberurff den investigativen Blick HINTER die Kulissen der orientalischen Luxuswelt des Burj al Arab werfen zu dürfen, machte meinen diesjährigen Urlaub zu einem unübertrefflichen Erlebnis. Wäre zu ergänzen, dass ich das nicht nur meinem Junior-Presseausweis zu verdanken habe, sondern auch der Hilfsbereitschaft eines sympathischen Landsmannes, der mir als Hotelmanager Türen und Tore geöffnet hat.

Informationen

Einreisebedingungen: Touristenvisum und Reisepass (Kinderreisepass), der noch mindestens sechs Monate über die geplante Ausreise hinaus gültig ist. Kosten eines günstigen Fluges: ab 250 Euro

(Gestaltung: abu)

  1. Dubai, eines von sieben der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) oder auch Scheichtümer genannt, neben Sharjah, Fujairah, Ras al-Khaimah, Ajman, Umm al-Quwain und Abu Dhabi. Dubai, eine Stadt mit knapp zwei Millionen Einwohnern, liegt am persischen Golf, nur rund sechs Flugstunden und etwa 5.000 Kilometer von uns entfernt. Der legendäre Reichtum der Emirate basiert vor allem auf ausgedehnten Erdölvorkommen. Seit einigen Jahren entdeckte man am Golf aber auch die Vorteile des Tourismus, der sich mehr unn mehr zu einem zweiten wirtschaftlichen Stand­bein entwickelt. Durch die künstliche Küstenerweiterung der aufgeschütteten Inseln, wie the Jumeirah Palm werden immer mehr Touristen nach Dubai gelockt.