Von Mara Fischer (Klasse Gy-9b)

Unser heutiges Thema: Arbeitslose in unserer Gesellschaft!“ Die lebhafte Stimme der Moderatorin Silke ertönt und nacheinander führt sie drei Gäste ins Studio ihrer Talkshow: Susanne Maria Ellen, Norbert und Maximilian – äh, Verzeihung, Dr. Maximilian. Als plastischer Chirurg verdient dieser gut – Arbeitslose interessieren ihn nur am Rande.

xl_maraDie Verfasserin spielt mit. (*)

Das Gegenteil dazu bildet Norbert, er ist selbst arbeitslos und muss sich mühevoll durch sein Leben schlagen. Susanne Maria Ellen schließlich lebt vom Verdienst ihres Mannes. Sie arbeitet nicht, hält sich aber dennoch für etwas Besseres als diese (wie sie sie nennt) „widerlichen Schmarotzer“.

Spaß am Schauspielern

Eine interessante Szene für die Spieler der Theater-AG. Den Zuschauer mag sie zum Nachdenken anregen: Welche Meinung vertrete ich? Kann ich mich in einem der Charaktere wiederfinden? Oder bin ich ganz anderer Meinung? Doch damit diese Fragen überhaupt aufkommen können, muss sich jeder Schauspieler komplett in seiner Rolle befinden, er muss deren Ansicht zum Ausdruck bringen. Nicht jedes Detail einer Persönlichkeit kommt durch Sprache zum Ausdruck, sondern viele Teile müssen über Mimik und Gestik vermittelt werden. Wird die Körpersprache jedoch vernachlässigt, geht die Authentizität der Figur verloren. Deshalb ist auf der Bühne höchste Konzentration gefragt. Theoretisch möglich.

Doch selbst wenn die Theorie noch so gut durchdacht ist: In der Praxis läuft oft alles anders. Da kann man schon mal kurz die Kontrolle über sich selbst verlieren, weil jemand anstatt „Block“ immer „Plock“ sagt und dann krampfhaft versucht, ein weiches B zu sprechen. Oder wenn man hinter der Bühne immer lachen muss, wenn in einer Szene das Kaugummi so demonstrativ unter den Stuhl geklebt wird wie noch nie zuvor. Auch sonst läuft nicht immer alles nach Plan. Erst fehlt ein Stock, dann ist der Stuhl an der falschen Stelle und niemand kann ihn finden, denn hinter der Bühne ist es stockfinster. Alles kleine Störungen, an denen man noch arbeiten muss, damit bei der Aufführung alles glatt läuft.

xl_theatergruppeMan muss intensiver proben und jede Minute nutzen. (*)

Doch Arbeit ist nicht der Grund, zur Theater-AG zu kommen. Es ist der Spaß am Schauspielern, während Proben und Aufführung, und die Mitspieler, die man mit der Zeit immer besser kennenlernt und aus denen schließlich Freunde werden. Natürlich sitzt man dann auch in den Pausen zusammen, oft bringt jemand Kuchen mit, der zwischendurch verteilt wird. Doch mit näher rückendem Aufführungstermin nehmen auch die langen Pausen ab, man muss intensiver proben und jede Minute nutzen. Jedes Mal werden still die verbleibenden Probetermine gezählt. Und irgendwie schafft man es auch endlich, sich zu konzentrieren. Trotz lustiger Szenen.

Information: „Das Leben ist kein Picknick“ • Theaterstück der Theater-AG • 15. Dezember 2009, 20.00 Uhr • Kurhaus Bad Zwesten • Eintritt 3 Euro

Mitwirkende: Fabian Aldinger, Anne Boland, Lydia Becker, Gisa Drüsedau, Mara Fischer, Isabell Hesse, Maike Holland-Letz, Sylvia Krug, Svenja Meine, Alisa Noll, Muriel Racky, Elisa Steller. Technik: Stefan Knauff. Leitung: Ira Sala.

(*) Fotos: kvu; Gestaltung: abu