ADS ist keine Krankheit, sondern die zusammenfassende Bezeichnung für ein Bündel von Symptomen. Die Diagnose „Aufmerksamkeitsdefizitstörung1,“ so das Wortungetüm in voller Länge, ist unter Fachleuten und Betroffenen umstritten. Die Einen sehen darin eine „Zeitgeist-Krankheit,“ die vor allem Pharmakonzernen und Bildungsträgern hilft, ihre ADS-Therapie-Angebot zu vermarkten. Schließlich hätte es schon immer Zappelphilippe gegeben.

Zappelphilipp © Andreas Bubrowski/CJD-UPDATE 2009Zappelphilippe hat es immer schon gegeben. (*)

Andere erkennen in ADS eine psychische Erkrankung, der man mit Medikamenten und speziellen Therapien zu Leibe rücken kann. In beiden Gruppen finden sich engagierte Eltern betroffener Kinder, Ärzte und Psychologen. In der Reihe, leben! was menschen bewegt, sendet EinsPlus heute einen Bericht mit Selbsttest.

TV-Sendung zu ADS

Der pharmakritische Arzneimittelexperte Gerd Glaeske von der Universität Bremen zum Stand der ADS-Diagnostik:

Noch immer seien die Hälfte der fast 400.000 ADS-Diagnosen in Deutschland nicht belegt, der gesellschaftliche Druck von Lehrern, Eltern und Erziehern lasse Ärzte zu schnell zum Rezeptblock greifen.

(Quelle: Süddeutsche Zeitung: Skandal bei Frontal )

Laut Programmankündigung und Motto, Zappelphilipp wird erwachsen – ADS trifft nicht nur Kinder , kommt in der von Jacqueline Stuhler und Jon Christoph Berndt moderierten Sendung vor allem die Gruppe zu Wort, für die ADS im weitesten Sinne „etwas Therapierbares“ ist.

  • Wo?: EinsPlus
  • Wann?: 6. Oktober 2009, 20.15 Uhr
  • Dauer?: 45 min

(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski

  1. oder auch Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom