Satirisches zu den Halbjahreszeugnissen

In Hessen sind die Halbjahreszeugnisse gelaufen. Die letzten Klassenarbeiten, die noch die Noten hätten beeinflussen können, mussten vor den Weihnachtsferien geschrieben werden. Da lässt sich also nichts mehr machen. Bleibt nur der Griff in die Trickkiste. Nachfolgend fünf Geheimtipps, wie sich das Ruder kurz vor den Zeugnissen mit ein wenig Glück noch herumwerfen lässt1.

TOP 1: Hefter tauschen und schönen malen

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Das vergriffene, zerdrückte, eingerissene Plastikknäuel gegen einen neuen Hefter eintauschen und vor Unterrichtsbeginn deutlich sichtbar auf dem Tisch platzieren. Schmierereien noch mal abschreiben; oder abschreiben lassen, etwa vom Vater, der aber darauf hinzuweisen ist, dass man mit Lineal unterstreicht und nicht über den Rand schreibt.

TOP 2: Schleimattacken schnecke

Läuft man dem Lehrer auf dem Schulgelände (oder sonstwo) über den Weg, ihn zumindest bis zu den Zeugniskonferenzen freundlich mit Namen anreden und einen guten Tag wünschen. Aber Vorsicht – nicht zu auffällig grüßen, sonst geht der Versuch nach hinten los, da er als Heuchelei interpretiert wird. Lehrer von Nebenfächern haben häufig Komplexe – daher in der Pause scheinbar nebenbei einem Mitschüler sagen, dass man das Fach gern hat; natürlich so, dass der Lehrer es hört.

TOP 3: Mitleidswelle :cry:

blick

Geht etwa so: „Herr Mayer, ich habe mich doch die letzten Wochen so angestrengt. Das wird doch hoffentlich für eine bessere Note im Zeugnis reichen, oder?“ Dabei sehr ernst und besorgt Blickkontakt suchen, dann sorgenvoll den Blick senken (Hundeblick). Der Direkt-in-die-Augen-blicken-Trick soll besonders Erfolg haben, wenn er von Schülerinnen bei Lehrern angewendet wird.

TOP 4: Versuch macht klug :whistle:

Bei den vielen Schülern ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Lehrer nicht genau erinnern, ob sie Zusagen gemacht haben oder nicht. Droht etwa ein Vierer, daher folgendes probieren: „Herr Mayer, Sie hatten mir doch vor den Weihnachtsferien gesagt, dass ich noch einen Dreier bekomme. Ich wollte nur mal sichergehen, ob es dabei bleibt.“

TOP 5: Auf Nummer sicher gehen :mail:

Sich wenigstens in den letzten Wochen vor den Zeugnissen im Unterricht IMMER und STETS zu Wort melden und Fragen stellen. Das Melden darf dabei durchaus penetrant wirken. Das eigene Engagement deutlich erkennbar herausstellen. Zum Beispiel nach jeder Stunde eine Frage ausdenken und damit in der Pause den Lehrer ansprechen: „Herr Mayer, ich hätte da noch eine Frage…“

i-Tupferl (Sahnehäubchen) :heart:

Nach einer Unterrichtstunde in Hörweite des Lehrers zu Mitschülern scheinbar beiläufig etwas Freundliches über die Persönlichkeit des Lehrers äußern. Zum Beispiel: „Der Mayer ist echt ein Netter…“

Extra-Trick: Geburtstag und Alter-Check :rose:

burzeltag

Prüfen, ob der Lehrer zufällig Anfang bis Mitte Januar Geburtstag hat(te), also ein Steinbock ist. Wenn ja, beeindruckend herzlich gratulieren (soll besonders bei Lehrerinnen wirken). Aber Vorsicht! Nicht etwa nach dem Alter fragen. Bei männlichen Lehrkräften, die erkennbar in den 50ern sind, könnte dagegen eine sich „zufällig“ ergebende Frage nach dem Alter Punkte bringen. Kommt die Standardantwort, „was schätzt du denn,“ von den sichtbaren Tatsachen etwa zehn Jahre abziehen, also irgendwas mit 40 plus nennen. Dann – wenn das wirkliche Alter stolz verkündet wird – Bauklötze staunen.

Also dann: PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN ;)). (abu)

  1. Idee zur Satire basiert auf einer Comedy von NDR 2