Allen Ernstes wurde gestern, 17. Dezember, bei der szenischen Aufführung im Rahmen des traditionellen Adventsgottesdienstes der Denkansatz vermittelt, wir mögen Gott unsere ungenügenden Leistungen, aufgesetzten falschen Masken und angerichteten Scherben darbringen. Ist Gott denn unser Müllmann, mag sich der eine oder andere verblüffte Besucher gefragt haben.

Über zwei Tage verteilt, nehmen alle Schüler am Adventsgottesdienst teil. Im Bild Schüler der Klasse 8b. Bild: Andreas Bubrowski

Die vom religionspädagogischen Arbeitskreis unter Federführung von Ursula Peiffer und Uta Koch zusammen mit Schülern aus der Jahrgangsstufe 12 und der 6 f aufgeführten Szenen waren einmal mehr überraschend und regten dadurch zum Nachdenken an. Natürlich ist Gott kein Müllmann (Scherben entsorgen). Er ist aber auch kein Nachhilfelehrer (ungenügendes Zeugnis) und auch keine Kosmetikerin, die uns ein wohlfeines Antlitz verpasst. Warum dann die Aufforderung, mit unserem schlechten Zeugnis, unseren Masken und zerbrochenen Dingen zu IHM zu kommen?

Adventsandacht in der Kirche Oberurff.

Der Schlüssel zu diesem Rätsel liegt in der Weihnachtsgeschichte und dem GOTT symbolisierenden Jesuskind. Die Lebensgeschichte Jesu kennt ja jeder. Wohl wissend, was auf ihn zukommt, nimmt ER SEIN Kreuz bis zum bitteren Ende auf SICH. Und erlangt damit Befreiung für alle. Wenn unser Zeugnis ungenügend ausfällt, wir uns hinter Masken flüchten oder etwas kaputt machen, kommen wir aus dem Schlamassel nur dann wieder heraus, wenn wir es anstellen wie ER.

Unseren Job machen in SEINEM Sinne

Das Kreuz auf UNS nehmen – also sich SELBST um bessere Noten bemühen, im Umgang mit anderen auch mal SEIN Herz öffnen und wenn etwas schief gelaufen ist, es offen SELBST eingestehen und sich um Wiedergutmachung bemühen. Unseren „Müll“ zu IHM bringen, heißt also nicht, dass ER unseren Job macht, wohl aber, dass WIR unseren Job machen; in SEINEM Sinne und wie ER.

Fast alle sangen fröhlich mit. Zum Beispiel Selina, Chantal, Pamela, Nina und Katharina (v. li.) aus der 10g

Dass die Botschaft ankam zeigte die gespannte Aufmerksamkeit, die während der Andacht in der bis unter das Dach mit Schülern gefüllten kleinen Kirche in Oberurff herrschte. Bei aller Nachdenklichkeit war die Stimmung aber keinswegs trübe. Was man daran erkennt, dass fast alle fröhlich und ausgelassen die Lieder mitsangen.

Ansichten zum Adventsgottesdienst 2008 (Download 1,2 MB)

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(Text/Bild: Andreas Bubrowski)