Wissenschaftler haben herausgefunden, warum Küssen und Kuscheln Spaß macht und außerdem noch biologisch sinnvoll ist: Der Spaß kommt von den körpereigenen Drogen (Opiaten) die beim leidenschaftlichen Kuss frei gesetzt werden; der biologische Sinn ergibt sich aus den Folgen des Küssens – die Familiengründung.

Copyrights 2008 Andreas BubrowskiKüssen entspannt und macht glücklich. Bild: Andreas Bubrowski

Die Wiener Anthropologin Elisabeth Oberzaucher hat die Körpersäfte Speichel, Schweiß und Urin von Liebenden unter die Laborlupe genommen. Und festgestellt, dass subtile Botenstoffe darin enthalten sind, die der potentielle Partner über den Geruch als angenehm und in der Folge den Körpersaftproduzenten als anziehend empfindet.

Beim Knutschen und danach entspannt und glücklich

Da sich beim ersten Date kaum die Gelegenheit ergibt, eine Brise Schweißgeruch und Urin des verehrten Partners zu schnüffeln, ein leidenschaftlicher Kuss hingegen sich relativ schnell ergeben kann, kommen Speichel und Küssen eine herausragende Bedeutung zu:

Küssen hat vor allem beim Auswählen und Kennenlernen eines potenziellen Geschlechtspartners eine wichtige biologische Funktion. Anders als etwa beim Händedruck kommen sich beim Küssen zwei Menschen sehr nahe und können sich – gerade wenn sie sich noch fremd sind – dadurch gut „beschnuppern.“ Das wiederum ist wichtig, um zu prüfen, ob der andere ein starkes Immunsystem und zu einem gut passenden Gene besitzt. Trifft das nämlich zu, dann kann man den anderen im wahrsten Sinne des Wortes gut riechen. Die Überlebenschancen eines gemeinsamen Nachwuchses erhöhen sich.

Intensives Küssen sei, so die Wissenschaftlerin, zur Arterhaltung deswegen so effektiv, weil dabei eine große Menge Speichel ausgetauscht wird. Dadurch können die Interessenten den Partner mit Blick auf spätere Reproduktionschancen recht schnell und gut einschätzen.

Das ist nun wirklich eine überraschende Erkenntnis, denn richtig Küssen ginge demnach theoretisch so: (1) Zunge in den Hals des Partners stecken; (2) Rausziehen und kurz vorsichtig abschmecken – so wie beim Kosten einer unbekannten heißen Suppe; (3) Wenn es schmeckt (also das Immunsystem stark ist und die Gene passen) – Familie gründen, ansonsten den/die Nächte(n) probieren… Also ob das stimmt… Und ob Frau Oberzaucher das persönlich auch so macht oder gemacht hat?

KEINEN Zweifel gibt es jedoch bei der zweiten wichtigen Erkenntnis der Kuss-und-Speichel-Untersuchung: Küssen, Knutschen und das Spiel mit den Lippen setzt körpereigene Drogen frei. Deswegen ist man beim Knutschen und danach entspannt und glücklich. Und deswegen ist Küssen gesund. OK – dass schon eher… :-*

(abu)