Von Heiko Cuntz (Legastheniezentrum)

Dieser Text und vor allem der Titel sprachen mich sofort an. Zum Glück kam das Buch samstags. Nach einem etwas überraschenden Einstieg folgten über 500 Seiten, die mich nicht mehr losgelassen haben.

Copyrights 2008 Andeas BubrowskiHeiko (m.) im Kreise seiner Schützlinge. Bild: Andreas Bubrowski

Somit wurde es ein langes Lese-Wochenende, nur unterbrochen von Nachdenken, Essen und Schlafen.

cover_diebin.jpgBuchcover: cbj-Verlag

Liesel; ein kleines Mädchen, das während der Nazi-Diktatur in Deutschland lebt, muss in eine Pflegefamilie, weil ihr Vater Kommunist ist. Auf dem Weg dorthin stirbt ihr kleiner Bruder. Bei seiner Beerdigung stiehlt Liesel das „Handbuch für Totengräber“ – noch bevor sie lesen kann. Eine anrührende Geschichte, gleichzeitig poetisch und realistisch geschrieben. Schon nach den ersten Leseversuchen wird Liesel von der Macht der Worte gepackt, die sie nie wieder los lässt – ebenso wie der im Dritten Reich stets allgegenwärtige Tod. Er mag Liesel, beobachtet sie – und ist der Erzähler dieser außergewöhnlichen Geschichte.

(Sigrun Beck, Frankfurter Rundschau, 14.03.08)

Copyrights 2008 Andeas Bubrowski(Bild: ebenda)

„Die Bücherdiebin“ ist kein Buch, das man „so eben mal“ nebenbei liest. Es nimmt einen mit in eine Kindheit im Dritten Reich und der Tod als Erzähler lässt sich auch nicht so einfach bei Seite schieben wie so gerne im Alltag. Doch wer die Auseinandersetzung mit diesen Themen nicht scheut und (wie Liesel) die magische Anziehungskraft von Büchern kennt, wird mit einem Lese-Abenteuer belohnt, das noch lange nachwirkt.

„Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak, 1.Auflage cbj/Blanvalet Verlag, München ISBN 978-3-570-13274-6