Von Winfried Heger (Gesamtleiter Christophorusschule Oberurff)

xl_brunnen_winter.jpgEin Hauch von Winter – Brunnen vor dem Schloss
(Foto: Katharina von Urff)

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

bald, am 24. Dezember, machen sich viele Menschen wieder auf den Weg, um im Heiligabend-Gottesdienst die Geburt Jesu zu feiern. Auf manche Sitten und Gebräuche, an die man sich von Kind an gewöhnt hat, kann man nur schwer verzichten. Dazu gehört der Besuch des Weihnachtsgottesdienstes ebenso wie die Feier des Weihnachtsfestes und die Art und Weise, wie wir den Heiligen Abend miteinander verbringen. Der Weihnachtsbaum und die Kerzen und die Weihnachtslieder gehören einfach zu diesem Fest dazu.

Wir sollten für diese Traditionen, in die wir uns jedes Jahr gerne einordnen und einlassen, dankbar sein.

Aber manchmal haben wir Probleme, Weihnachten von Herzen zu feiern und den Rahmen, den uns die aus der Kindheit bekannten Sitten und Gebräuche geben, mit Leben zu füllen. Oft versperren uns Langeweile, Spannungen und Streitigkeiten den Blick für das Fest.

Es scheint so, als ob zwei Welten nebeneinander stehen, die wir nicht recht zusammenbringen können: das friedliche Bild der stillen, heiligen Nacht, mit dem Kind in der Krippe, Maria und Joseph, den Hirten auf dem Feld und den Engeln im Himmel, und unser Bemühen, mit den Widrigkeiten der Welt zurecht zu kommen.

Aber es ist unsere Welt in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit, die im Weihnachtsbild gezeichnet wird. Es sind dies Lebensschicksale, es sind dies Konflikte und Streitigkeiten, die damals wie heute dieselben sind. Und wenn auch am folgenden Tag alles wie zuvor weiterging: Mit der Geburt Christi hat sich etwas Großartiges ereignet, was diese Welt verändert hat. Ohne die Geburt dieses Kindes in einem verschwiegenen Winkel dieser Erde sähe unsere Welt völlig anders aus.

Die frohe Botschaft des Propheten Jesaja sollte daher für viele Menschen auch eine Friedensbotschaft sein. Ein unbekannter Verfasser hat versucht, sie für uns zu übersetzen:

Jedes Mal, wenn zwei Menschen einander verzeihen, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr Verständnis zeigt für eure Kinder, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einem Menschen helft, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn jemand beschließt, ehrlich zu leben, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einander anseht mit den Augen des Herzens, mit einem Lächeln auf den Lippen, ist Weihnachten.

Denn es ist geboren die Liebe.
Denn es ist geboren der Friede.
Denn es ist geboren die Gerechtigkeit.
Denn es ist geboren die Hoffnung.
Denn es ist geboren die Freude.
Denn es ist geboren Christus des Herr.

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen besinnliche Feiertage und ein gutes und erfolgreiches Jahr 2008.

Winfried Heger