Alle basteln Herzen. (*)

Lehrer wissen zwar nicht alles, dafür aber alles besser. Zumeist sind sie aber ehrlich und geben das auch noch zu. Zum Beispiel bei der Frage, wo der Valentinstag eigentlich herkommt! Eine Blitzumfrage im Lehrerzimmer ergab selbst unter den fleißig Herzen bastelnden Kolleginnen – NICHTS. „Das wäre doch was für die Redaktion vom Weblog,“ fiel es Kollegin Stelling ein. Recht hat sie.

Wer also war VALENTIN?

Wer VALENTIN war, ob, wann und wo er genau gelebt hat, ist lediglich legendär. Der Legende nach soll er im 2. Jh. Bischof in Terni, einer Stadt in Mittelitalien, gewesen sein. Seinen Ruf hat er sich angeblich eingehandelt, weil er heimlich Liebespaare getraut haben soll. In der von Standesdünkel geprägten Zeit des Römischen Reiches durfte man nicht einfach heiraten wen man wollte. War man etwa etwas Hochgestelltes, konnte man nicht so ohne weiteres ein einfaches Mädchen aus dem Volk zur Braut wählen.

Leider wurde man am Hofe auf ihn aufmerksam. Im Zuge einer hitzigen Diskussion mit dem Kaiser, die zu dessen Ungunsten ausging, ließ dieser VALENTIN kurzerhand köpfen. Das war an einem 14 Februar.

Wie es der Zufall wollte, wurde an dem Tag das damals traditionelle Lupercalia-Fest gefeiert. Hierbei durften ledige Jungs Lose mit den Namen noch lediger Mädchen ziehen. Die gelosten Pärchen zogen danach um die Häuser – und dabei hat es dann gefunkt oder eben nicht.

Der nun nur noch als körperloser Geist herumschwirrende VALENTIN wurde so unfreiwillig postum zum Heiligen und „virtuellen“ Liebesanstifter.

In der Neuzeit haben vor allem die Angloamerikaner diesen Brauch aufgegriffen. Und das „alte Europa“ hat es dankbar und lustvoll von diesen übernommen.

Wir fassen zusammen:

Es geht vorrangig um das Zusammenführen von Liebespaaren. ABER. Die Zeiten haben sich geändert. Heute dürfen auch Mädchen ihre(n) Traumboy(s) mit einem Herzlein werbend beschenken. Und auch wer „nur“ einem sympathischen Menschen einen herzlichen Gruß schenken möchte, kann sich dieses Brauchs bedienen. Wichtig auch: Man muss heute nicht mehr nur um die Häuser ziehen. Wenn es GANZ ernst ist, kann man schon eine Einladung zum Essen aussprechen.

Aber die Jungs seien gewarnt: Die Mädchen von heute erwarten von uns Einfallsreichtum! Am Abend des 13. Februar noch schnell den flotten Rosen-Dreier an der Tanke kaufen ist out. Lasst Euch etwas einfallen – wenn es funken soll.

Linksunten:

St. Valentins Stellvertreter auf Erden

(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski