ESSAY VON JOSHUA BRAUN (Jahrgangsstufe 12)



Gegen den Strich denken. Foto: Autor
Gegen den Strich denken. Foto: Autor

Was ist Geld überhaupt, beziehungsweise was soll es sein?

 Die Antwort ist im Grunde simpel: Geld ist ein allgemein anerkanntes Tauschmittel, was einen Gegenwert repräsentiert. Dieser Gegenwert besteht aus dem Materialwert, dem geistigen Wert und den Wert der geleisteten Arbeit, um etwas anbieten zu können. Jedenfalls sollte es das im eigentlichen Sinne sein.
 Der Wert vom Gelde heutzutage setzt sich jedoch aus Spekulationen von Menschen an der Börse zusammen. Jemand setzt, also wettet auf etwas und dadurch wird der Marktwert des Geldes bestimmt. Physischer Gegenwert existiert eigentlich gar nicht.

Wem gehört das Geld, bei wem ist die gesamte Welt verschuldet?



Die Antwort auf diese Frage liegt für mich im Dunkeln, ist aber andererseits auch gewissermaßen vorhanden. Niemandem wird Geld geschuldet, da das Geld, was geschuldet wird, so wie der Wert desselben auch, frei erfunden ist. Ein Hirngespinst. Banken sagen dem Staat, so und so viel dürft ihr ausgeben und das kriegen wir dann zurück. Aber real existiert hat dieses Geld nie und einen Gegenwert besaß es auch nie. Wer jedoch den Banken sagt, wie viel Geld sie zur Verfügung stellen können und/oder dürfen, ist jedoch unklar.

Wohin ist das ganze Geld gegangen?



Die Antwort ist erschreckend simpel. Nirgendwohin. Es ist immer noch da, wo es am Anfang war und gleichzeitig nicht existent. Anhand einer kleinen Geschichte (welche nicht von mir stammt) kann ich dies womöglich bildlich verständlich darstellen:



Es ist ein trüber Tag auf Rhodos. Es regnet und alle Straßen sind wie leergefegt.
Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden und alle leben auf Pump.
An diesem Tag fährt ein reicher Deutscher durch Rhodos und hält bei einem kleinem Hotel an.
Er sagt dem Eigentümer, dass er gerne die Zimmer anschauen möchte, um vielleicht eines für eine Übernachtung zu mieten, und legt als Kaution einen 100-Euro-Schein auf den Tresen.



  • Der Hotelier gibt ihm einige Schlüssel.
  • 
Als der Besucher die Treppe hinaufgegangen ist, nimmt der Eigentümer den Geldschein, rennt zum Metzger und bezahlt seine Schulden.

  • Der Metzger nimmt das Geld und bezahlt seine Schulden beim Bauern.

  • Der Bauer geht zu seiner Stammkneipe, um seine Schulden dort zu zahlen.
  • Der Wirt rennt zum Hotelier, um eine ausstehenden Schulden von 100 Euro zu bezahlen.
  • Der Hotelier legt den 100-Euro-Schein wieder zurück auf den Tresen.
  • 



In diesem Moment kommt der Reisende die Treppe herunter, nimmt seinen Geldschein und meint, dass ihm keines der Zimmer gefällt und verlässt Rhodos. Niemand produzierte etwas. Niemand verdiente etwas. Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft.



Die geheime Versklavung Dank einer Illusion



Wir verdienen Geld, um es wieder auszugeben, obwohl letztlich niemand in irgendeiner Form Profit davon trägt. Es wird immer weiter gereich,t bis es am Ende wieder am Ursprung ist. Was hat sich also verändert? Rein gar nichts. Letztendlich hat niemand etwas verdient und niemand hat Gewinn davongetragen oder irgendetwas verändert. Wir rennen also nur einer Illusion, die uns alle beschäftigt, hält hinterher. Somit sind wir alle schlicht Sklaven einer Illusion eines Systems ohne wirklichen Sinn, außer dem, uns zu beschäftigen und dieser nahezu perfekten Illusion hinterherzurennen.