Köln
Aussichtsplattform des Kölner Doms.

Die Leistungskurse Geschichte und Kunst sowie die beiden Latein-Grundkurse der Jahrgangsstufe 12 brachen zu einer fächerverbindenden Studienfahrt nach Köln und Bonn auf. Frau Meckbach (Fachvorstand Latein) und Herr Kupries (Fachvorstand Kunst) begleiteten uns, die Schülerinnen und Schüler der Q2, auf einer Exkursion, welche die Spuren der antiken CCAA sichtbar machte.

Tag 1

Nachdem wir unsere Koffer in der Jugendherberge Köln-Deutz abgegeben hatten, fuhren wir nach Bonn, um dort das Haus der Geschichte, eines der meistbesuchten Museen Deutschlands, zu besichtigen. Die wichtigsten Ereignisse der Bundesrepublik wurden hier ausgestellt, beginnend mit der Nachkriegszeit: alles in einem, ein Ort voller Erinnerung an Zeiten, in denen es sich vermeintlich besser und schlechter leben ließ als heute.

Auf der anderen Straßenseite befand sich das Konrad-Adenauer-Denkmal, vor welchem sich der Leistungskurs Geschichte zu einem Gruppenfoto versammelte. Der Hinterkopf der Büste zeigt reliefartige Bilder aus dem Leben Konrad Adenauers wie z. B. das Kreuz, welches für Adenauers christliche Gesinnung steht, oder die gebundenen Hände, welche die Nazi-Diktatur symbolisieren.

Die alte Bundeshauptstadt mag aufgrund der Bombennächte des Zweiten Weltkrieges eintönig erscheinen, hat sich jedoch ihren charmanten Stadtkern erhalten, den wir während eines anschließenden Rundganges durchkreuzten.

Tag 2

Am nächsten Morgen zog es uns in die Mitte Kölns. Vom Stadtteil Deutz aus gingen wir zu Fuß gen Innenstadt. Den Rhein überquerten wir auf der Hohenzollernbrücke, an der unendlich viele Schlösser hingen. Radfahrer überholten uns von allen Seiten und es schien, als provozierten sie geradezu einen Unfall.

Wenig später erblickte man eine über 150 m hohe gotische Kathedrale, die alles andere übertraf: das UNESCO-Weltkulturerbe, der Kölner Dom, die dritthöchste Kirche der Welt. Wir traten ein, pilgerten um die Gebeine der Heiligen Drei Könige, zündeten ein Kerzchen an und bewunderten die Domfenster, darunter auch das berühmte Richter-Fenster, bestehend aus mehr als 11.000 zufällig ausgewählten Farbquadraten.

Nach dem kirchlichen Segen bestiegen wir den Südturm, indem wir eine recht schmale Wendeltreppe hinaufgingen. Alle paar Minuten traf man auf Leute unterschiedlichster Nationalitäten, die aus der Puste waren und auf der Treppe rasteten. Oben angekommen, erwartete uns eine Aussicht auf die gesamte Metropole. Auch diesen Moment hielten wir fest.

Anschließend führte Frau Meckbach beide Latein-Grundkurse und den Leistungskurs Geschichte durch das antike Köln. Im Jahre 50 n. Chr. hatte der römische Kaiser Claudius das oppidum Ubiorum zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium, kurz CCAA, benannt nach dessen Gattin Agrippina, welche im heutigen Köln zur Welt gekommen war, erhoben. Im dritten nachchristlichen Jahrhundert war das römische Köln längst Hauptstadt Niedergermaniens und zu einer der bedeutendsten Städte des römischen Imperiums geworden. Wir begutachteten bei unserer Römer-Tour insbesondere erhaltene Teile der römischen Stadtmauer Kölns, zu der auch der mit Mosaiken verzierte Römerturm oder das Nordtor neben dem Kölner Dom zählen.

Herr Kupries ging danach mit seinem Kunst-Leistungskurs in das auf der Domplatte gelegene Museum Ludwig. Es zählt heute zu den bedeutendsten Kunstmuseen Europas, besonders in Bezug auf die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Neben der drittgrößten Picasso-Sammlung beherbergt das Museum Ludwig Sammlungen wie z. B. des deutschen Expressionismus sowie eine enorme Menge an Pop-Art-Kunst. Leider reichten zwei Stunden bei weitem nicht, um jedem Werk die ausreichende Aufmerksamkeit gewähren zu können.

Tag 3

Am letzten Tag besuchten wir das Römisch-Germanische Museum, welches 2019 aufgrund einer Generalsanierung in das Belgische Haus nahe des Neumarkts umgezogen war. Bis auf den Kunst-Leistungskurs, der diesen Morgen etwas länger schlafen durfte, waren alle anwesend. Es wurde eine Führung gebucht und wir lauschten aufmerksam den Erzählungen über römische und germanische Götter und deren Anbetungen. Auch sahen wir Skulpturen sowie Inschriften, welche die Latein-Grundkurse zu entziffern versuchten. Im Obergeschoss erblickten wir antiken Schmuck und Glaskunst auf höchstem Niveau, wie den berühmten Kölner Diatretbecher, von dem weltweit nur 70 Exemplare existieren. Sein Schriftzug lässt sich mit „Trinke, lebe schön immerdar“ übersetzen.

Wir beendeten unsere Exkursion in der Metropolregion Rheinland und traten fasziniert vom römischen Erbe und der Museumslandschaft der Stadt Köln die Heimreise nach Nordhessen an.

Text: Arved Buck | Bilder: Thorin Gödicke, Arved Buck/CJD Oberurff