Am letzten und vorletzten Schultag des Schuljahres 2020/2021 standen gleich sechs Verabschiedungen von langjährigen Kolleginnen und Kollegen an. Darunter wurde auch Schulleiter Günter Koch nach 37 Dienstjahren an der Christophorusschule in den Ruhestand verabschiedet. Ab dem 1. August wird Christoph Heimbucher als Kochs Nachfolger das Amt des Schulleiters übernehmen.

Günter Koch verabschiedete die Kolleginnen und Kollegen in einer feierlichen Stunde in der Cafeteria.

Am 15. Juli dankte Günter Koch den zu Verabschiedenden für ihre Arbeit und ihr Engagement. Musikalisch sangen Christoph Heimbucher und Hans Walther Reeh diesen schon einmal voraus: „Jenseits der Schule muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“ Anschließend hatten die einzelnen Fachschaften etwas zum Abschied im kleineren Kreis vorbereitet.

Eva Friedrich erhielt zur Verabschiedung eine Ruhestandsgießkanne.

Seit dem Jahr 1983 war Eva Friedrich in Oberurff und ist damit die Dienstälteste. Damals war sie mit einem Lehrauftrag für das Fach Chemie an die Schule gekommen. „Damals wohnten die Mitarbeiter und deren Familien noch gemeinsam mit den Jugendlichen in den Häusern des Jugenddorfs – heute ist das kaum vorstellbar und alles Geschichte“, blickt Günter Koch zurück. „Evas Herz schlug und schlägt seit vielen Jahren für Chemie, sie arbeitet leise und bescheiden. Als Fachvorstand Chemie hat sie den immer wichtiger werdenden Bestandteil unserer Schule vorangetrieben, ob im Rahmen der MINT-Zertifizierung oder bei dem arbeitsintensiven Ausbau des Fachbereiches Chemie mit den neuen naturwissenschaftlichen Gebäuden. Eva, du hinterlässt hier große Fußstapfen!“ Frau Friedrich freut sich auf die kommende Zeit mit der Familie und mit Reisen.

Rolf Kather durfte zum Abschied selbst sein Schild anbringen.

Rolf Kather war 1984 an die Christophorusschule gekommen mit dem Auftrag, das gesamte Jugenddorf auf Trab zu bringen. „In Schule und Internat hat er alle Menschen gleichsam bewegt. Er hat sich nie zurückgezogen, jede Herausforderung angenommen und so viele der uns anvertrauten Jugendlichen auf den richtigen Weg gebracht“, so Kochs würdigende Worte. So hat Kather sich als Sportkoordinator aktiv in die Neuerrichtung der Turnhalle eingebracht. „Ich bin froh, dass ich euch heute die Halle übergeben kann und stolz darauf, was wir geschafft haben“, sagt Kather am Tage seiner Verabschiedung. Auf der Fachschaftsfeier wurde ihm die Ehre erwiesen, selbst „seine Halle“ einzuweihen (die offizielle Eröffnungsfeier hatte pandemiebedingt nicht stattfinden können): Vor dem Betreten der Halle musste Kather dafür zuerst das Eröffnungsband symbolisch durchschneiden. Seine zweite Aufgabe bestand darin, den Gerätebereich auf der Empore der Turnhalle auf den Namen „Muskel-Kather-Schmiede“ zu „taufen“. Das entsprechende Namensschild brachte er beherzt und eigenständig mit einer Bohrmaschine an. Im AG-Bereich (Triathlon) wird Kather der Schule noch weiterhin erhalten bleiben.

„1989 kam das Youngster-Ehepaar Gora zu uns“, fuhr Koch fort. „Beide hatten ihren Einstieg im Legi-Zentrum (heute PTZ) und sind seitdem sehr vielseitig unterwegs.“

Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre stieg Jürgen Gora auf das des Lehramts (Englisch, Sport) um. An der Christophorusschule agierte er unter anderem als Austauschbeauftragter und Fachvorstand Englisch. „Neben seiner gelassen, lockeren und humorvollen Art verliert er nie den Blick für das Wesentliche“, so Koch. Auch seine Schülerinnen und Schüler schätzen Jürgen Gora für diese gute Mischung – nicht zuletzt die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten seines Tutoriums.

Biggi und Jürgen Gora wurden von der Fachschaft Sport bei bestem Wetter verabschiedet.

Biggi Gora, die vor ihrer Lehrerinnentätigkeit (Französisch, Sport) eine Ausbildung zur Diplom-Kosmetikerin in Marburg absolviert hatte, brachte „frischen Wind“ in die Schule: Jazz-Dance-AG, soirée française oder der Frankreichaustausch sind nur wenige Stichwörter. Durch ihre aufgeschlossene, motivierende und kommunikative Art gewinnt und gewann sie nicht nur die Herzen der Kolleginnen und Kollegen, sondern auch der Schülerinnen und Schüler. „Immer gut drauf, immer ein freundliches Wort auf den Lippen, immer den Menschen zugewandt“, bringt Günter Koch „Biggis“ Auftreten auf den Punkt. Die Goras haben sich vorgenommen, aktiv und gelassen zu bleiben. Mit dieser Einstellung werden sie garantiert weiterhin „Youngsters“ bleiben!

Monika Dieling wurde vom RPA verabschiedet.

Monika Dieling wird ab dem kommenden Schuljahr als Schulpfarrerin am Schwalmgymnasium in Schwalmstadt-Treysa tätig sein. An der Christophorusschule engagierte sie sich lange Jahre im Rahmen des RPA, sie etablierte den „Raum der Stille“ an der Schule und war eine wichtige Unterstützung bei Trauerfällen im Kollegium.

Text und Bilder: Lisa Marie Meckbach | Gestaltung: Thorben Fleck