Schüler der 5a haben zum Feuer machen Holz gesammelt | Bild: A. Bubrowski/CJD Oberurff
Schüler der 5a haben zum Feuermachen Holz gesammelt.

Zum zweiten Mal verbringt eine komplette Jahrgangsstufe fünf zwischen Schulaufnahme und Herbstferien eine Woche auf Jugendburg Hessenstein. In Oberurff ist im Schulalltag die „Lücke“ von rund 100 Schülern offensichtlich. Ein guter Grund zu sehen, wie es unseren „Kleinen“ ergeht. Vor allem da der scheinbar nie endende Sommer ausgerechnet gleich zu Beginn in einen richtigen Herbst übergegangen ist – mit nasskühlem Wetter.

Gesunde Gesichtsfarbe auf den Gesichtern

Am späten Vormittag ist nur die 5c auf dem ansonsten leeren Burggelände zu finden. Es gibt gerade Gruppenarbeit, die Kinder gucken iPad, auf dem sie zuvor Eindrücke vom Burggelände nach eigenem Gutdünken fotografisch eingefangen haben. „Gleich geht’s zum Geocaching,“ klärt Klassenlehrerin Annette Uhlén den Ankömmling aus Oberurff auf. Die anderen Klassen sind unterwegs. Nils Schnetzlers Klasse 5d etwa ist im Kellerwald-Zentrum, die anderen Klassen nutzen gebuchte Klassenprogramme, die vom Betreiber der Jugendburg angeboten werden. Also gar keiner sonst da? Ach was.

5a lernt richtig Feuer zu machen

Aus dem Wald tönen helle Kinderstimmen. Also mal dem Gehör folgen. Und siehe da: ein Teil der 5b, in Begleitung unseres Schulsozialarbeiters Michael Schneider, taucht auf dem Waldweg zwischen herbstbunten Bäumen auf. „Die 5a von Frau Lechner ist da oben,“ Michael Schneider zeigt in den dichten Wald hinter sich. Nur wenige Schritte und lautes Jubelgeschrei ist unüberhörbar. Die 5a hat gerade Baumhütten gebaut, dann Holz gesammelt und ist jetzt auf dem Weg zur Feuerstelle neben der Jugendburg. Der unerwartete Besucher von „daheim“ verleitet die Kinder dazu, den Jubel nochmal zu steigern.

Ein Teil der 5b unterwegs mit Schulsozialarbeiter Michael Schneider | Bild: A. Bubrowski/CJD Oberurff
Ein Teil der 5b unterwegs mit Schulsozialarbeiter Michael Schneider.

„Wir waren gestern neun Stunden im Freien,“ erzählt Klassenlehrerin Christina Lechner und blickt auf ihre eingemummelten Schüler. Das nasskalte Wetter erzeugt auf den Gesichtern eine gesunde Gesichtsfarbe, kann der offensichtlichen guten Laune aber nichts anhaben. „Und keine Handys dabei,“ ergänzt die Klassenlehrerin, „und wie du siehst, sie haben es überlebt.“ An der Feuerstelle zeigt Andrea vom Jugendburg-Team der 5a, wie man ganz ohne Zeitungspapier und sogar bei nassem Wetter ein Feuer zustande bringen kann. Die in vier Gruppen eingeteilten Schüler versuchen es anschließend, ihr gleichzutun, was nicht immer gleich klappt. Konzentration ist gefragt. Und das bei knurrendem Magen. Zeit für die Lunchpakete. ANDREAS BUBROWSKI