Gerade erst haben die Siebtklässler mit dem neuen Fach Geschichte begonnen und schon ging’s los zum ersten Ausflug, besser gesagt Exkursion, wie es fachmännisch heißt. Das liegt daran, dass mit dem Naturkundemuseum in Kassel, manchen auch unter dem Namen ‚Ottoneum‘ bekannt, ein anschaulicher Blick in die Steinzeit ganz in der Nähe liegt.

Schüler der 7b werkeln steinzeitlich im Ottoneum Kassel. Bild: A. Bubrowski/CJD Oberurff
Schüler der 7b werkeln steinzeitlich im Ottoneum Kassel. Bild: A. Bubrowski/CJD Oberurff

Alles Weitere berichten Leon, Jannik, Martha, Felix und Justus, Schüler der Klasse 7b des gymnasialen Zweigs des CJD Oberurff.

Leon, 7b. Foto: BUB/CJD Oberurff
Leon, 7b. Foto: BUB/CJD Oberurff

Leon:

Am Mittwoch, dem 04.09.2013, sind wir zusammen mit der Klasse 7c im Rahmen des Geschichtsunterrichts nach Kassel ins Ottoneum (Naturkundemuseum) gefahren. Dort angekommen wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 waren wir, die Klasse 7b mit unserem Klassenlehrer Herrn Bubrowski, Gruppe 2 war die Klasse 7d mit Frau v. Urff, die zuerst eine Führung durch die Steinzeit-Abteilung machten. Die 7b startete mit einem Workshop.

Jannik:

Jannik, 7b. Bild: BUB/CJD Oberurff
Jannik, 7b. Bild: BUB/CJD Oberurff

Wir bastelten einen Schwirrer, der aus Holz und einem Lederriemen besteht. Zuerst haben wir mit einem Steinzeitbohrer ein Loch in ein ca. 20 cm langes und ca. 4 cm breites Brett gebohrt. Dann befestigten wir einen Lederriemen, der durch das entstandene Loch gefädelt wurde, mit einem Knoten an dem Brett. Als alle fertig waren, sind wir nach draußen gegangen und haben es ausprobiert. Jeder hat seinen eigenen Schwirrer am Ende des Riemens genommen und im Kreis geschwungen, so dass das Brett sich im Wind gedreht hat. Dadurch entstand ein schwirrendes Geräusch. Die Urmenschen benutzten dieses Ding als Verständigung beim Jagen. Der Schwirrer wurde als Zeichen zum Angriff benutzt.

Leon:

Anschließend begann für uns die ca. 45 Minuten lange Führung durch das Museum und die Klasse 7d hat das Werkzeug gebaut. Bei der Führung haben wir eine Menge über das Leben in der Steinzeit erfahren. Die Menschen damals lebten in Gruppen von ca. 13-15 Personen( Eltern, Geschwister, Oma, Opa, Tante, Onkel…). Im Sommer lebten die Menschen in Hütten, im Winter zogen sie sich in weitläufige Höhlen zurück.

Klasse 7b in der Steinzeit. Bild: A. Bubrowski/CJD Oberurff
Klasse 7b in der Steinzeit. Bild: A. Bubrowski/CJD Oberurff

Martha:

Martha, 7b. Bild: BUB/CJD Oberurff
Martha, 7b. Bild: BUB/CJD Oberurff

Die Frauen waren dafür da, um das Fell zu Kleidung zu verarbeiten. Sie sammelten auch Beeren und Früchte, die es damals gab. Die Kinder halfen den Frauen dabei. Die Steinzeitmenschen lebten außerdem in Höhlen. Die Landschaft war auch nicht so dicht besiedelt wie jetzt, sondern die verschiedenen Höhlen waren 10-15 km weit voneinander entfernt. Die Menschen konnten ungefähr 40 Jahre alt werden, nicht wie wir 80 oder sogar 90 Jahre. Die jungen Menschen kümmerten sich damals um die älteren, die ihnen erzählten, was ein giftiger Pilz war oder wenn man etwas nicht essen sollte. Sie waren die „Weisen.“

Felix:

Felix, 7b. Bild: BUB/CJD Oberurff
Felix, 7b. Bild: BUB/CJD Oberurff

Die Frau, die uns führte, zeigte uns auch, wie man in der Steinzeit Feuer machte, wenn man nicht warten wollte, bis ein Blitz in einen Baum einschlug und Feuer entstand. 1. Ein Stab aus sehr hartem Holz wurde auf ein flaches, weiches Holzstück gesetzt. Auf dieser Unterlage drehte man den Holzstab schnell zwischen den Handflächen. Der Kopf des Holzstabes wurde heiß und das gebildete Bohrmehl begann zu glühen. Man gab trockenes Moos dazu und quirlte weiter. Durch vorsichtiges Blasen entstand ein Flämmchen. 2. Man schlug ein Stück hartes Gestein auf Eisenerz (z.B. Feuerstein auf Pyrit). Durch die entstehenden Funken wurde trockenes Moos oder Zunder zum Glimmen gebracht.

Leon:

Damit sie etwas zu Essen hatten, gingen die Steinzeitmenschen zur Jagd. Unter anderem wurde Jagd auf Mammuts gemacht. Das war sehr gefährlich, denn ein Mammut war bis zu 6 Tonnen schwer. Es hatte rötlich braunes Fell mit bis zu 55 Zentimeter langen Wollhaaren. Außerdem war die Haut sehr dick, etwa 3 Zentimeter. Das Mammut hatte auch 2 Stoßzähne von etwa 3-4 Metern Länge.

Justus W.:

Außerdem wurde uns noch die Jagdmethoden (Speer, Schleuderspeer) erklärt. Der Speer ist ein langer Stock mit einer Feuersteinspitze, mit dem man auf ca. 10 m Abstand auf das Ziel (z.B. Mammut, Pferd) werfen konnte. Eine Mitschülerin hat einen nachgebauten Pelzmantel aus der Steinzeit angezogen. Er war sehr schwer im Gegensatz zu unserer heutigen Kleidung.

Justus W., 7b. Bild: BUB/CJD Oberurff
Justus W., 7b. Bild: BUB/CJD Oberurff

Leon:

Als die Führung zu Ende war, haben wir noch ein kleines Quiz gemacht. Die Frau, die uns durch das Museum geführt hat, stellte uns Fragen. Sie wollte überprüfen, ob wir auch gut aufgepasst hatten. Wenn man eine Frage richtig beantwortet hat, bekam man einen kleinen Edelstein. Auch ich konnte einen ergattern und habe mich sehr gefreut. Die Zeit ging viel zu schnell vorbei und so mussten wir uns schon bald wieder auf den Heimweg begeben. Der Ausflug war echt toll und hat sehr viel Spaß gemacht!

Naturkundemuseum im Ottoneum Kassel

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Steinweg 2, 34117 Kassel

(Gestaltung: Katharina von Urff, Andreas Bubrowski)