Von Sophie Kneschke und Sabine Dickhaut (Klasse 10a)

Begeisterung machte sich bei den Schülern des CJD Oberurff breit, als Julian Heun (22), Poetry Slam Meister 2007, ihnen am Dienstag fünf seiner Texte vortrug. Dabei kam er auf sozialkritische Themen, aber auch Liebe, Fantasiefiguren und vieles mehr zu sprechen.

Der musische Saal mit aufmerksamen Zuhörern.
Bild: Jonas Knupp/CJD Oberurff

Nach seinem Aufritt hatten 21 Schüler die Möglichkeit, sich in einem Workshop Tipps und Tricks von Julian Heun persönlich zu holen. Der dreistündige Workshop begann mit Lockerungsübungen, wie in einem Kreis stehend durcheinander zu reden und sich zu beleidigen oder Komplimente zu machen. Als sich die größten Hemmungen gelegt hatten, begannen die Schreibübungen, bis die Schüler schließlich selbst Texte verfassten zu dem Thema „Da könnte ich ausrasten…“.

Workshop hat in vielen Bereichen geholfen

Die Ergebnisse trugen sie anschließend auf der Bühne vor den anderen Workshopteilnehmern vor. Auch wir als Teilnehmer hatten das Gefühl, dass der Workshop uns in vielen Bereichen, wie zum Beispiel dem Vortragen vor einer größeren Gruppe geholfen hat. Julian Heun selbst erlebte seinen ersten Poetry Slam mit 17 Jahren als Zuschauer. Daraufhin entwickelte er sein Interesse am Verfassen von Texten. Da auch seine Karriere mit einem Poetry Slam Workshop begann, hat vielleicht heute ebenso die Karriere eines zukünftigen Dichters begonnen. Neben seiner Tätigkeit, Texte für Poetry Slams oder Literaturzeitschriften zu schreiben sowie Workshops zu geben oder auf Lesereise zu gehen, studiert er Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik in Berlin. Außerdem hat er Interesse am Journalismus, er absolvierte bereits ein Praktikum bei BILD. Zudem hat er einen Roman geschrieben, der demnächst veröffentlicht wird. Auf die Frage, ob er bis an sein Lebensende an Poetry Slams teilnehmen möchte, antwortete er mit den Worten: „Nicht für immer, aber noch lange. Es ist der beste Beruf der Welt.“

Hintergrund: Der Begriff des Poetry Slam bezeichnet einen Wettstreit zwischen Dichtern. Sie tragen ihre selbstgeschriebenen Texte auf öffentlichen Veranstaltungen vor. Zu den wenigen Regeln, die es dabei gibt, gehört, dass eine bestimmte Zeitspanne von meist fünf Minuten eingehalten werden muss und keine Requisiten benutzt werden dürfen. Das Publikum bewertet die Texte schließlich durch Applaus. Auch bei uns in Nordhessen finden derartige Veranstaltungen regelmäßig statt.

(*) Gestaltung: abu