Das Buch ist tot, es lebe das Buch
Mit Voting: Wie stehst du zu E-Books?
Eine Privatschule in Süddeutschland hat Schulbücher abgeschafft. Jeder Schüler bekommt stattdessen ein iPad2. Ein amerikanischer Online-Buchhändler meldet erfreut, dass er mit E-Books mehr Umsätze macht als mit allem Gedruckten zusammen. In den USA droht mehreren großen Buchhandelsketten das Aus. Die großen Ketten hierzulande – Thalia, Hugendubel – kämpfen mit bis zu 40 Prozent Überhang bei den Verkaufsflächen1.
Gehört das Blättern in Büchern bald der Vergangenheit an? (*)
In den USA verkaufen Publikumsverlage schon mehr als zehn Prozent ihrer Neuerscheinungen nur noch als digitale Version. Droht dem guten alten Buch der Tod? Oder kann sich das gedruckte Wort – ohne Akku und Internetzugang – behaupten? Wie reagieren Leser von CJD-UPDATE auf das wachsende E-Book-Angebot?
Ohne Wertbestand und kurzlebige Waren
Laut Umfragen finden über 85 Prozent der Deutschen es schön, ihre Bücher in ihrer Wohnung in einem handfesten Regal im Zugriff zu haben – Tendenz leicht fallend. Verlage und Buchhandel sehen dem Trend mit gemischten Gefühlen entgegen. Schwappt der US-Trend zum E-Book auf Deutschland über, drohen massive wirtschaftliche Probleme.
Interessanterweise sehen kleine Verlage und Buchhandlungen für die Zukunft des gedruckten Buches gar nicht so schwarz wie die großen Ketten. Das Herstellen von richtigen Büchern ist ein verantwortungsvoller und komplexer Werdeprozess. Verleger sorgen nicht nur für die Urheberrechte ihrer Autoren, sondern machen ihre Bücher zu nachhaltigen Kulturgütern, die auch noch nach Generationen – dann leicht vergilbt – in die Hand genommen werden können; auch auf einer Insel ohne Strom und Internetzugang.
Und auch kleine Buchhandlungen bleiben gelassen. Persönliche Beratung, Hilfe bei der Suche und Bestellung von Büchern von Angesicht zu Angesicht und die Tasse Kaffee während des Stöberns in Neuerscheinungen könne kein E-Book-Versandhandel bieten, so die Meinung der Buchhändler. E-Books werden zwar weiter Marktanteile gewinnen. Doch die traditionelle Bücherliebe wird auch in Zukunft vor allem auf klassische Weise bedient werden.
Wie stehst du zu E-Books?
- Zwiespältig! Ich finde richtige Bücher eigentlich wichtig. E-Books sind aber auch ganz praktisch.
(46%, 49 Stimme/n) - Bin dagegen. Nichts geht über ein richtiges Buch.
(30%, 32 Stimme/n) - Ist mir egal.
(9%, 10 Stimme/n) - Cooler Trend. Wenn möglich, ziehe ich E-Books gedruckten Büchern vor.
(8%, 8 Stimme/n) - E-Books gehört die Zukunft. Gedrucktes wird bald aussterben.
(7%, 7 Stimme/n)
Abstimmende insgesamt: 106

(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski
- Es gibt also mehr Ladenflächen als für den Buchverkauf nötig wären. Daher bieten große Buchhandlungen andere Artikel, wie auch Plüschtiere und Geschenkpapier, an. ↩
Kommentare
Gerade in den Ferien bin ich mal wieder richtig dazu gekommen, Bücher zu lesen. – keine Schulbücher!
Und ich denke, diese Gefühl und die Gemütlichkeit, die man dabei erlebt, bekommt man unmöglich, wenn man stundenlang vor einem Display sitzt und sort das gleiche liest.
Allerding denke ich, dass auch E-Books ihre Vorteile haben. Gerade dort, wo nicht so viel Wert auf die Gemütlichkeit gelegt wird, z.B. zum schnellen Nachgucken wichtiger Informationen, kann sich die digitale Alternative zum Buch sicherlich durchsetzen. Besonders, da nun auch immer mehr Funktionen in einem solchen Gerät ihren Platz finden. So können Kalender, Notitzbuch, tausende von Büchern und oft sogar der komplette Medien-Haushalt in einem einzigen portablen Gerät mitgenommen werden.
Trotzdem gilt für mich nach wie vor: Zum entspannten Lesen zu Hause nehme ich ohne zu überlegen das richtige BUCH.