Zum Welttag des Buches 2011

Wie gut, dass Dagmar Bürling, die neue Bibliothekarin, gerade Bücher aussortiert hat, die so alt sind, dass Schüler sie nicht mehr für Referate brauchen können. Und noch besser, dass sie mit der Bücherei-AG an der Schule, an der sie vorher war, schon ausprobiert hat, wie man diese ‚alten Schinken’ neuen guten Zwecken zuführen kann, nämlich ein Geheimversteck zu basteln.

Zustände wie bei James Bond: Geheimverstecke werden gebastelt. (*)

Wenn man den Buchrücken nicht verändert, ahnt nämlich kein Mensch, welches Buch im Bücherregal etwas Wertvolles wie ein Tagebuch oder Schmuck oder … verbirgt. Wie das funktioniert, berichtet Sören Erwin Möller aus der 5e.

Geheimkästen aus alten Büchern

Von Sören Erwin Möller

Die Klasse 5e ging zu den Kunsträumen und bastelte aus alten Büchern Geheimkästen. Das ging so: Zuerst ein geeignetes Buch suchen. Wenn man mehr drin verstecken will, sollte man ein großes und dickes Buch nehmen. Danach musste man die Seiten herausschneiden, am besten mit einem Cutter. Aber nicht am Seitenanfang, sondern da, wo sie hinten am Buchrücken befestigt sind. Dann kann man die herausgeschnit­tenen Seiten abmessen. Und zwar so: die Breite und die Länge, dann den Buchblock messen. Beispielsweise ist ein Buch 3,5 Zentimeter hoch, 15 breit und 20 lang. Passend zu diesen Maßen muss man vier Pappstreifen aufzeichnen, die Frau Bürling dann mit dem Cutter geschnitten hat. Bei dem Beispiel muss man zwei Pappstreifen, die 3,5 Zentimeter breit und 15 Zentimeter lang sind machen und zwei mit den Maßen 3,5 mal 20. Diese kann man dann mit den Seiten aus dem einwickeln und festkleben.

Bücher als Geheimversteck (*)

Für die meisten kam jetzt der schönste Teil, denn nun konnte man sich um die Verzierung kümmern. Jeder konnte seiner Fantasie freien Lauf lassen. Besonders die Mädchen hatten nicht nur farbiges Papier, sondern auch Perlen, Federn und Glitzerstifte mitgebracht. Man kann sein Buch von außen und innen gestalten. Aber wenn es für ein echtes Geheimversteck nicht so auffällig sein soll, ist es besser, wenn man es nur innen gestaltet. Als Letztes werden die umwickelten Pappstrefen so in das Buch eingeklebt, dass ein kleiner Rahmen oder besser gesagt Kasten entsteht. Das Kleben geht am besten mit einer Heißklebepistole, sodass man wieder ein bisschen warten musste, weil das Frau Bürling machte. Dafür war das Buch auch gleich trocken. So, und jetzt kann man es zwischen den anderen Büchern ins Bücherregal stellen. Und niemand sieht, dass es ein Geheimversteck ist! Meiner Meinung nach war das der beste Tag des Buches aller Zeiten!

(*) Teaser/Fotos: Katharina von Urff; Gestaltung: Andreas Bubrowski