Für Generationen von Schülern war der freundliche Herr mit dem grauen Vollbart hinter dem Schreibtisch am Bibliotheks­ein­gang ein sehr vertrauter Anblick. Ob es um Bücher für ein Referat in Biologie oder die dazu passende Farbfolie für den Overhead-Projektor ging, Klaus Reuter stand jedem mit Rat und Tat zur Seite. Und da er die Bibliothek aufgebaut hat, kannte er sich natürlich nach 22 Jahren bestens aus.

Klaus Reuter in seinem Element. (*)

Zwar hatte Klaus Reuter schon als Schüler die Bücherei in der Kasseler Goetheschule gemanagt, doch dann ging seine berufliche Laufbahn zunächst in eine andere Richtung. Er studierte Theologie in Marburg und konnte die dabei gewonnenen Erkenntnisse als Erzieher ab 1972 im Internatsbereich in Oberurff, später im CJD Elze praktisch umsetzen.

Rund 1.000 Jugendbücher zum Schmökern

Nach einer sechsjährigen Unterbrechung der CJD-Tätigkeit als Gemeinde­diakon in Grebenstein kehrte er 1985 an die Christophorusschule Oberurff zurück, wo er zunächst die Jugendlichen im Haus Kastanie betreute. In 1989 verließ er den Internatsdienst und baute als Leiter der Schulbiblio­thek den Grundstock von 5.000 Büchern kontinuierlich auf das Doppelte – nämlich auf etwa 11.000 Bücher – aus. Dabei waren auch rund 1.000 Jugendbücher zum Schmökern dabei, aber der Schwerpunkt lag und liegt auf der Fachliteratur. Im Zeitalter des Internets vergisst man leicht, wie wichtig Lexika, Fachbücher und Zeitschriften für Schüler im ländlichen Raum waren und auch durchaus immer noch sind.

Klaus Reuter. (*)

So kann Klaus Reuter mit Zufrieden­heit und wohl auch mit etwas Stolz seine ‘Arbeitsbibliothek‘, wie er sie selbst in dem Infoblatt für Benutzer bezeichnete, in die Hände seiner Nachfolgerin Dagmar Bürling legen, die von Anita Verch als langjähriger Bibliotheksmitarbeiterin tatkräftig unterstützt wird. Schulleiter Winfried Heger und Kollegiumssprecherin Erika Bick dankten ihm mit Präsenten für seine langjährige Tätigkeit und wünschten alles Gute für den Ruhestand. Nun habe er endlich genug Zeit, den schon lange gepflegten musischen Aktivitäten (Gemischter Chor Oberurff, Posaunenchor der Freien Evangelischen Gemeinden Bad Zwesten-Braunau, Kaufunger Kantorei u.a.) mehr Raum zu geben. Auch warten 17.000 (!) private Dias darauf, in den PC eingescannt zu werden.

(*) Foto/Text: Katharina von Urff, Gestaltung: abu