Wie sollen 27 aufgedrehte Fünftklässler1 und drei Erwachsene in einem großen Schlafsaal, nämlich dem Musischen Saal, zur nächtlichen Ruhe finden? Wenn es nach den Schülern gegangen wäre, wohl gar nicht. Nachdem alle Isomatten und Luftmatratzen ausgebreitet und aufgepumpt waren, wurden Schlafsäcke ausgerollt, Kissen und Kuscheltiere aufgetürmt. Jetzt schon lesen oder gar schlafen – nein, bitte erst spielen.

Schlaflager. Foto: privat

Aber als die ins Kartenspiel vertieften Gruppen von anderen, die lieber Fangen spielen wollten, gestört wurden, war doch die Zeit für die erste Lese-Runde gekommen. Schließlich hieß es ja Lese-Nacht und nicht Spiele-Nacht. Aufmerksam hörten sich fast alle gegenseitig zu, denn jeder stellte sein aktuelles Lieblingsbuch vor. Doch nach einiger Zeit lockte der Imbiss mit Pizzaschnecken, Brezeln und einer köstlichen Obst- und Gemüseplatte, den hilfsbereite Eltern lecker zusammengestellt hatten.

Der Applaus wurde immer leiser

Die frisch aufgetankte Energie entlud sich in einer Kissenschlacht, die gemeinerweise von der Klassenlehrerin beendet wurde, bevor es tränende Augen kam. Kaum zu glauben, dass nun noch die Aufmerksamkeit für die ‚kleine Nachtmusik‘ da sein sollte, die die Schüler selbst vorgeschlagen hatte. Aber rasch kehrte fast schon andächtige Ruhe ein, weil mit Klarinette und Geige, besonders aber auf dem Flügel von einigen Schülern sehr flüssig und schön Musikstücke vorgetragen wurden.

Nachtmusik. Foto: privat

In der zweiten Vorleserunde gegen Mitternacht wurde der Applaus immer leiser und verstummte schließlich ganz – denn es waren alle eingeschlafen. Krönender Abschluss am nächsten Morgen war das köstliche Frühstücksbuffet für Schüler und Eltern, das uns der Küchenchef Herr Eberhardt, Vater einer Schülerin der 5e, bereitet hatte. Herzlichen Dank dafür, ebenso an Frau Rostek und Herrn Albers, die die Lesenacht begleiteten, und an Frau Dresler, Frau Eberhardt und Frau Eggers für den Abendimbiss! Insgesamt hat es wohl allen Schülern gut gefallen – mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

Jonas:

Am Anfang dachte ich: Lesen !! :( Aber als es so spannend war, habe ich mich sehr gefreut. So viele Bücher, das war spitze. Die Musik war sehr gut. Alle sind nach einer Weile eingeschlafen. Als wir im Schloss waren, haben wir gefrühstückt. Das war einfach TOLL!

Arabella:

Ich fand die Lesenacht sehr toll. Weil wir viel gelesen und auch noch gespielt haben. Leider haben wir nicht für uns gelesen. Ich fand es aber schade, dass wir schon um elf Uhr schlafen mussten.

Tim:

Ich fand am Ende der Lesenacht die Riesenkissenschlacht am besten, denn es ging jeder gegen jeden. Das Lesen war ganz schön langweilig, ich hätte lieber eine große Kissenschlacht die ganze Nacht gemacht.

Eindrücke von der Lesenacht. Fotos: privat

Dalal:

Spannende und lustige Bücher waren bei unserer Lesenacht dabei. Wir waren lange auf, haben gespielt, gelesen und Klavier, Geige und Klarinette von Mitschülern gehört. Es war super!

Sören:

Mir hat die Lesenacht gut gefallen. Ich habe viele tolle neue Bücher kennen gelernt. Die Spiele zwischendurch haben mir auch sehr gut gefallen. Aber am Schluss die Kissenschlacht war am besten. Davor gab es einen kleinen Snack. Nach dem letzten Vorlesen schliefen alle ein und freuten sich auf das Essen am nächsten Tag.

(Text: Katharina von Urff, Gestaltung: Andreas Bubrowski)

  1. Klasse Gym-5e