Von Christina Lechner (Französischlehrerin) – mit HD-Video

FRANCE MOBIL, das kleine französische Kulturinstitut auf Rädern, war auch dieses Jahr wieder in der Christophorusschule Oberurff und besuchte einige Klassen, um den Schülern Französisch näher zu bringen. «Bonjour je m’appelle Eva et je suis française» klang es letzten Donnerstag, 4. November 2010, im Klassenraum G6.

Eva Joly (li.) vom FRANCE MOBIL im Dialog mit einer Schülerin der neunten Klasse. (*)

Plötzlich war es still. Schüler, die sich eben noch über die aktuellsten Pausennews informierten, wurden leiser und verstummten. Stille. Selten hat eine Lehrkraft einen solch fast gespenstischen Zustand der sonst eher lebendigen sechsten Klasse erleben dürfen. Wer ist diese freundliche, junge Mademoiselle, die so anders spricht?

Spiel bei französischem Hip-Hop

« D’accord‘ on va commencer avec un petit jeu ». Und schon ging es mit den ersten spielerischen Begegnungen der französischen Sprache in einem großen Stuhlkreis los: «Baguette, Croissant, Chocolat, Salade». Die lernbegierigen Schüler verstanden schnell die Regeln, obwohl Eva Joly, gebürtige Französin und 24jährige Referentin des France Mobils, alles in dieser neuen Sprache erklärte. Die Stille hatte sich ins Kichern verwandelt. Die Schüler der sechsten Klasse stellten sich auf Französisch vor und lernten dabei weitere hilfreiche Wörter.

Französische Sprache aus erster Hand. (*)

Besonders begeisterte das Spiel, bei dem sich die Schüler auf franzö­sischen Hip-Hop konzentrieren mussten, um Ausdrücke wie champignon, étage, café, marionnette wiederzuerkennen. Hatten sie eines dieser Wörter erkannt, galt es nun so schnell wie möglich in die Stuhlkreismitte zu hechten, um „Francois“, das kleine grüne Froschmaskottchen, zu ergattern, um für die Gruppe zu punkten. So oder so ähnlich könnte man sich auch den Sturm auf die Bastille vorstellen.

France Mobil beim CJD Oberurff

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Mit Schülern der Jahrgangsstufe neun

Aber nicht nur die sechste Klasse hatte das Glück, an diesem besonderen Spektakel teilnehmen zu dürfen. Einige achte, neunte und zehnte Klassen hatten ebenfalls das Vergnügen. Im Gegensatz zu den Jungspunden der Jahrgangsstufe sechs, gelang es einigen der älteren Schüler etwas besser, die überschäumende Motivation zu bändigen. Auch sie waren von dieser neuen Herangehensweise an die französische Sprache begeistert: ganz ohne Passé Composé und Subjonctif, aber wohl mit einer waschechten Französin, die der frankophonen Kultur und Sprache etwas Leben einhauchte.

Seelisch und moralisch auf Schüleraustausch vorbereiten

Ziel des France Mobils ist es, die Lust an der französischen Sprache zu wecken. Die etwas jüngeren Schüler sollen durch den Kontakt mit dem France Mobil Anreize erhalten, um sich für Französisch als Zweitsprache zu entscheiden und die etwas älteren sollten Motivation dazu erhalten, ihre Kenntnisse weiter auszubauen. Des Weiteren hatten die Schüler die Möglichkeit, sich seelisch und moralisch auf die bevorstehenden Schüleraustausche mit den französischen Partnerschulen vorzubereiten.

Aktive Handarbeit gehört zur Fremdsprachenpraxis. (*)

Das France Mobil ist eine Initiative der Kulturabteilung der französischen Botschaft und der Robert Bosch Stiftung. Sie untersteht der Schirmherrschaft des Bevollmächtigten der Bundesrepublik Deutschland für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit, Klaus Wowereit, und des französischen Ministers für Jugend, Bildung und Forschung, Xavier Darcos. Das Programm France Mobil gibt es bereits seit 2002. Mehr als 6.500 Schulen waren bereits in Kontakt mit dem France Mobil und besuchten den interaktiven Französischkurs. 540.000 Schüler konnten auf diese Weise bisher in die Sprache unseres Nachbarlandes reinschnuppern.

Linksunten: France Mobil – Website

(*) Bild/Gestaltung: Andreas Bubrowski