Von Marise Moniac (Französischlehrerin)

Einen ganz leichten Stand hatte es nicht bei seinem diesjährigen Besuch in unserer Schule: Das France Mobil und sein „Chauffeur“ Julien Dujardin rollten just zu Beginn des Abistreichs auf das Schulgelände.

xl_francemobil.jpgJulien Dujardin und Schüler der Jahrgangsstufe 7 amüsieren sich mit einem großen Würfel aus Schaumstoff auf Französisch. Foto: Verfasserin

Das hieß also Barrieren auf allen Fahrwegen, brodelnde Schülermassen in Erwartung von Brot (alias Pommes mit Würstchen) und Spielen (alias Gaudi auf Kosten der Lehrerschaft) und weit und breit kein Gedanke an unser westliches Nachbarland mit seiner schönen, doch schwierigen Sprache.

Nun war das Kommen des France Mobil seit Wochen besprochene Sache, alle Gruppen waren eingeteilt, und Muttersprachler Julien war extra aus seiner derzeitigen Wahlheimat Gießen angereist. Die ganze Aktion einfach ausfallen lassen, das wäre einfach zu schade gewesen. Immerhin ist es nicht ganz leicht, einen Termin zu bekommen, denn in Hessen gibt es viele Schulen, die das Angebot der französischen Botschaft nutzen möchten. Die Entscheidung, die sich als die richtige erwies: Das Programm fand statt wie geplant. Julien installierte sich mit CD-Player, roter Kreide und anderen Utensilien in Klassenraum G7, und die Französischschüler der Klassenstufen sieben bis neun kamen brav zu den festgesetzten Terminen. Überfordert wurden sie sicherlich nicht, doch vielleicht auf spielerische Weise für Frankreich, seine Bewohner und seine Sprache interessiert.

Im Chor sprechen, Verben pantomimisch darstellen, Musiktitel erkennen, Kenntnisse über Frankreich, seine Städte, Sehenswürdigkeiten, Spezialitäten zusammentragen und so weiter: Der 27-jährige France Mobil-Referent hatte eine ganze Menge Ideen parat, um junge Schüler zum Sprechen zu bringen und für eine Weile bei der Stange zu halten. Schnell war der Vormittag vorbei. Ein kleiner Rucksack mit CDs, Broschüren, nützlichen Adressen, Tipps und Infos blieb zurück, und dann war er wieder fort, der kleine weiße Renault Kangoo mit Julien am Steuer. Ernsthaft bedauert hat sicher niemand seinen „Zwangsaufenthalt“ in G7, auch wenn draußen das pralle Leben tobte. Davon bekam schließlich jeder auch noch genug mit.