Erfahrungsbericht von Katharina Wollmert (8e/Online-Redaktion)

Im 7. oder 8. Schuljahr beginnt die „Konfer-Zeit.“ Wow, ein tolles Fest mit vielen Geschenken, war der erste Gedanke. Man stellt sich ein schönes Fest vor, an dem man den ganzen Tag im Mittelpunkt steht und viele Geschenke bekommt. Doch wofür eigentlich und was bedeutet Konfirmation überhaupt?

Konfirmation (Detail). Grafik: Theresa W.

Konfirmation bedeutet Bestätigung. Ursprünglich war es eine Feier zur Bestätigung der Kinds-Taufe. Heute geht es in erster Linie darum, jungen Menschen das Evangelium näher zu bringen und mit ihnen einen Weg in und zum christlichen Glauben zu gehen. Was das bedeutet, schildere ich aus eigenem Erleben.

Konfi-Zeit –  durchaus eine zusätzliche zeitliche Belastung

Nachdem die erste Vorfreude verflogen war und mir bewusst wurde, dass die Konfi-Zeit durchaus eine zusätzliche zeitliche Belastung ist, stand ich dem Ganzen eher skeptisch gegenüber. Neben der halbjährlichen Vor-Konfer-Zeit, die in unserer Gemeinde ein Mal pro Woche auf eine Stunde begrenzt ist, geht es dann fließend weiter mit einem Jahr der Haupt-Konfer-Zeit. In dieser Zeit trifft man sich an einem vorher festgelegten Samstag im Monat von 10 Uhr bis ca 17 Uhr!

Die Autorin Katharina, li., und die Künstlerin Theresa, re. (*)

Zusätzlich gibt es einen sogenannten Konfer-Pass, mit sechs Pflicht- und sieben Wahlaufgaben sowie zehn weitere Aktivitäten, die man erfüllen muss, beispielsweise an einem Senioren-Nachmittag zu helfen, im Gottesdienst die Fürbitten vorzulesen, eine Stunde in dem Kinderspielkreis zu verbringen. Verdammt viele Pflichten, dachte ich. Wie soll man das neben der Schule alles schaffen? Doch die Fragen klärten sich im Großen und Ganzen in der Konfer-Zeit. Unsere Gruppe war von Anfang an eine starke Gemeinschaft. Kinder aus verschiedenen Gemeinden und aus allen schulischen Schichten. Eine interessante Gruppe, die in der Hauptkonfirmanden-Zeit noch enger zusammenfand.

Der steile Berg war eigentlich nur ein kleiner Hügel. Manga: Theresa W.

Diese sieben Stunden an dem Samstag vergingen wie im Flug. Wir behandelten ein Thema, das auch an dem Tag noch abgeschlossen wurde. Zwischendurch aßen wir gemeinsam zu Mittag, das von den Eltern organisiert wurde. Es war eine absolut lockere Atmosphäre. Die vielen Dinge, die man auswendig lernen musste, waren auch nicht so schlimm. Alles nur eine Sache der Einteilung, musste ich im Nachhinein feststellen. Wenn man an jedem Konfer-Tag nur ein Stück auswendig gelernt hatte, konnte man das Pensum gut schaffen. Der so steile Berg war eigentlich nur ein kleiner Hügel.

(*) Bild/Gestaltung: Andreas Bubrowski