Der Straßenausbau in Oberurff sorgt zweimal täglich für eine Völkerwanderung. In der Früh HIN und am Nachmittag ZURÜCK, jeweils einmal quer durch das Dorf.

Schulbus-SchlangeIn Reih und Glied – und fast reibungsfrei (Bild: Andreas Bubrowski)

Nach Angaben der Straßenbauverwaltung wird das noch bis voraussichtlich Mitte November so bleiben. Die von Überfüllung geprägte Bussituation wird dadurch noch verschärft. Doch angesichts der zu bewältigenden Massen läuft es dennoch erfreulich reibungsfrei. Wenn Schüler, Lehrer, Eltern und Busfahrer mitspielen.

Schüler

Für Schüler hat die tägliche Wanderung streng genommen sogar Vorteile. Der morgendliche Weg zwischen Bushaltestellen und Schule macht munter. Mittags wirkt der Rückweg entspannend. Ohne Baustelle gibt es zumeist dicke Staus, die gleich zu Beginn und am Ende des Schultags Aggressionen provozieren können. Das verläuft sich jetzt im Sinne des Wortes. Die langen Schlangen beim Einstieg sind an den üblichen Bus-Stopps gar nicht möglich. Folglich ist das Gedrängel in der jetzigen Situation deutlich geringer.

Schulbus-SchlangeRauchen verboten! Aber nicht auf der anderen Straßenseite. (*)

Lehrer

Lehrer sind auch nur Menschen. Das bedeutet, die meisten engagieren sich aktiv als Ordnungskraft, nehmen die Busaufsicht ernst. Einige sind anwesend, lassen den Dingen aber mehr oder weniger ihren freien Lauf. Was natürlich die ewig Rücksichtslosen unter den Schülern im Kampf um vordere Einstiegsplätze sofort ausnutzen. Zum Nachteil der Mehrheit der Gemeinschaft.

Eltern

Überall in den Seitengassen Autos. Eltern, die ihre Kinder abholen wollen. Das klappt inzwischen gut. Nur gelegentlich am Morgen, wenn es einen Stau bei der Anfahrt von Lehrkräften, Mitarbeitern und Oberschülern gibt, hat sich bestimmt ein Elternteil in die Schotterzufahrt gezwängt, um sein Kind die paar Meter Fußweg zu ersparen. Dann aussteigen. Irgendwie wenden. Und wundern, wenn es ärgerliche Blicke und Hinweise auf Rücksichtslosigkeit gibt. Doch das passiert inzwischen nur noch selten.

Schulbus-SchlangeVölkerwanderung über Schotterpiste (*)

Busfahrer

Kein leichter Job. Und ein Job, mit besonderer Verantwortung. Die Abstimmung zwischen Fahrern und Aufsichtslehrern beim Ein- und Ausstieg funktioniert in einer partnerschaftlichen Atmosphäre. Um so mehr überrascht es, wenn heute der Busfahrer nach Borken einem Hinweis der Aufsichtslehrerin Katharina von Urff vor den Schülern barsch kontert und dem Reporter von CJD-Update die Einschränkung der Pressefreiheit androht, weil dieser sich erlaubt, in „seinem“ Bus Fotos zu machen. Wir berichten dennoch – unserem Auftrag gemäß – für Eltern, Schüler und Schulpartner.

Fazit

Wenn man in einer Sache mittendrin steckt, besteht die Gefahr, das Gefühl für Relationen zu verlieren. Betrachtet man die tägliche Völkerwanderung unserer Schülermassen einmal mit einer gewissen Distanz, ist festzustellen: Angesichts von über 1000 Schülern läuft es doch erstaunlich reibungsarm. Darüber können Schüler, Lehrer, Eltern und Busfahrer eigentlich froh sein. (w)

Heutiger Lokaltermin in Bildern (ca. 1,8 MB)

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(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski