Vorsicht SonneZuviel Sonne ist gefährlich (*)

Künstliche Sonnenstrahlen sind für Kinder und Jugendliche dermaßen gefährlich, dass ihnen der Besuch von Solarien verboten werden soll. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet, laut dessen Präsident Wolfram König, an einer entsprechenden Gesetzesvorlage. Besonders Mädchen nutzen Solarien. Hauptgrund ist eine „streifenfreie“ Bräune. Aber auch die Jungen gehen gern in Bräunungsstudios. Schön braun zu sein ist cool. Warum eigentlich?

Gleichmäßige Bräune gilt in unseren Breiten noch immer für manche als wirksames Aushängeschild, nicht nur für einen gelungenen Urlaub. Eine bronzene Hülle symbolisiert außerdem Vitalität, sexuellen Erfolg, pralle Lebenslust und dass man sich genügend Freizeit leisten kann. Dabei fordert künstliche Bräune einen hohen Tribut. Nicht nur steigt die Gefahr, Hautkrebs oder Mallorca-Akne zu bekommen. Mit zunehmendem Alter sieht die Haut mehr und mehr wie ein alter brauner Lederschuh aus. Selbst kleine Falten werden zu Furchen. Obwohl man in diesem Alter vielleicht lieber jünger aussehen möchte, wirkt man bei genauerem Hinsehen eher älter.

Bei Kindern und Jugendlichen gibt es aber noch andere Risiken. In Solarien, die nur langwellige UV-A-Strahlung verwenden, wird der geringere Bräunungsfaktor durch höhere Strahlungsdosen ausgeglichen. Studios mit UV-A- und UV-B-Strahlung sind aber nicht minder gefährlich. Die Gefahr hier ist vor allem das Verbrennen der Haut. Außerdem: nur zwei Prozent der Solarien-Betreiber sind nach den Kriterien des BfS zertifiziert. Vermutlich aus gutem Grund.

Doch das Weltbild ändert sich auch hier. Der Vorstadt-Macho hat vielleicht noch nichts vom Risiko von zu viel Bräune gelesen. Der gesundheitsbewusste Zeitgenosse hingegen weiß sein Erfolgreichsein – wenn überhaupt – anders, als durch künstlich braune Haut zu kommunizieren. Den Solarien geht es folglich wirtschaftlich schlecht.

Jung und Alt sind dennoch gut beraten, sich beim Sonnenbad einer Volksweisheit zu erinnern: Weniger ist Mehr.

Linksunten:

Bundesamt für Strahlenschutz

(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski