Von Sophie von Knoblauch (Klasse Gy-10e)

Stasigefängnis
(Foto: privat)

Während unserer Berlin- Klassenfahrt im September 2005 haben wir Gymnasialschüler der Jahrgangsstufe 10 das ehemalige Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen besichtigt. Dabei konnten wir viel Interessantes sehen und für uns Unvorstellbares erfahren. So wurden die Häftlinge in Autos transportiert, die mit Fisch-Werbung bedruckt waren.

Zellentrakt (Foto: CJD-Update)

Eine Anwohnerin hatte den Behörden einen Brief geschrieben und ihre Verwunderung über die vielen Fisch- transporte geäußert. Schließlich gab es ja zu DDR-Zeiten kaum Fisch. Daraufhin wurden die Fahrzeuge mit anderer Werbung getarnt. Das zeigt, wie wenig die Leute wussten, was das wirklich für ein Ort war.

Es gab unterschiedliche Zellen-Typen. Zum Beispiel Gummizellen, wo die Gefangenen im Stockdunklen sitzen mussten.

Vernehmerraum (Foto: CJD-Update)

Der Gummi sollte die Verletzungsgefahr verringern, wenn jemand in Isolationshaft ausrastet. Dann gab es noch die Freizellen ohne Dach. Ganz gleich, ob es regnete oder schneite, die Gefangenen mussten mit den Händen auf dem Rücken und mit einem Meter Abstand von der Wand im Kreis gehen. Schweigend selbstverständlich.

Die „normalen Zellen“ waren mit einem kleinen Eimer ohne Deckel für „Abfall“ ausgestattet. Folterzellen gab es auch. Aber die sollen nur bis in den 1960er Jahren genutzt worden sein. Später wurden die Verhörten „nur“ noch psychischem Druck ausgesetzt.

Linksunten

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Dokumentation Marco Bertram