Eingang zur Synagoge

Im Religionsunterricht behandeln wir zur Zeit das Judentum. Deshalb fuhren die Klassen 7b und 7d am 7.10.2005 mit den Lehrern Frau Koch, Frau Rathmann und Herr Strauß zur Jüdischen Gemeinde in der Stadt Gudensberg.

Wir wurden von Frau Tal-Rüttger, 1950 in Israel geborene und bis 1975 dort lebende Jüdin, empfangen. Sie führte uns in eine Kellerwohnung. „Ganz schön eng“, meinten einige von uns, denn wir hatten einen großen Synagogenraum erwartet. Uns wurde erklärt, dass die Gemeinde, obwohl für den ganzen Schwalm-Eder-Kreis zuständig, nur 60 Mitglieder zählt (Einwohnerzahl am 31.12.2004: 191.291). Deshalb gibt es nicht genug finanzielle Mittel für größere Räumlichkeiten.

Der Raum, in dem wir uns nun befanden, war aber tatsächlich wie eine Synagoge eingerichtet. Wir wurden in den jüdischen Alltag eingeführt und bekamen viele interessante Gegenstände gezeigt und erklärt.

Klasse 7b

Dazu gehörte zum Beispiel eine etwa 200 Jahre alte und 700 Euro teure Torarolle, deren Schrift man nur mit dem Jad, dem Zeigehändchen, berühren darf. Als Frau Tal-Rüttger die Rolle in unserer Gegenwart aus dem Toraschrein holte, um sie auf das Vorlesepult zu legen, hatten wir achtungsvoll aufzustehen.

Klasse 7d

Weitere Gegenstände waren u. a. das Schafor (das Horn), die Kippa und die Gebetsriemen (Tefillin). Wir sprachen auch über den Schabbat und Jom Kippur. Schließlich wurden uns hebräische Texte aus der Bibel vorgelesen und vorgesungen. Es war sehr interessant und zum Teil recht spannend.

Nach dem Besuch bestiegen wir noch den nahen Berg, auf dem die Obernburg stand. Wo früher Grafen regierten, sind nur noch Mauerreste da. Der atemberaubende Ausblick war der Abschluss eines beeindruckenden Schultages.

Ann-Kathrin Langefeld (7b)

Weitere Informationen: UNION PROGRESSIVER JUDEN in Deutschland e. V.

(Redaktion/Bildbearbeitung: CJD-Update)