CJD-Update-Pic(Bild: hr/Schibat)

Legis“ findet man in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, sei es als Professor für Wirtschaft, Manager oder Popstar. Angeborene Lese- und Rechtschreib- schwäche macht das Leben nicht leichter, aber es ist auch kein Hindernis für eine erfolgreiche und erfüllende berufliche Laufbahn. Der kanadische Sänger und Poet Daniel Powter ist dafür ein lebendiges Beispiel.

Lidia Antonini, renommierte Musik-Journalistin beim Hessischen Rundfunk, hat ihn interviewt.

Hier ihr Beitrag für hr-online, mit freundlicher Genehmigung der Autorin:

Okanagan Valley, Kanada. Da kommt Daniel Powter her. Sein ironischer Titel „Bad Day“ ist einer der Songs, die man in den letzten Tage immer häufiger im Radio hört. Aus diesem Titel abzuleiten, wie Daniel musikalisch tickt, wäre trügerisch. Es gibt wenige Alben, die eine solche musikalische Bandbreite bieten, wie „Daniel Powter“. Er schreibt grossartige Songs, seine Stimme klingt in den zehn Songs zehn mal anders.

Sein musikalischer Weg war nicht einfach: Das Geigenspiel hat er aufgegeben, weil ihn andere Kinder immer auf die Schippe genommen haben.

Das Klavier war einfacher. Die Musiklehrerin hat ihm aber gesagt, dass er keine Zukunft hat, weil er Legastheniker ist und nie lernen kann, Noten zu lesen. Daniel hat es trotzdem gepackt. In Frankreich ist er schon ein ganz Großer. Und in Deutschland ist er erst am Start.

Ich glaube, Daniel Powter hat eine große Zukunft, wenn er’s richtig anpackt. Er könnte sie gebrauchen: Seine Wohnung in Los Angeles ist völlig ausgebrannt. Er hat nur seinen Laptop gerettet, in dem zum Glück alle Songs von ihm gespeichert sind.

Nach dem Interview bleibt Daniel sitzen. Das Mikrofon ist abgeschaltet, und wir reden weiter: Über seine Schüchternheit. Über seine Mützen, die sein Markenzeichen sind und ihm ein bißchen Schutz bieten. „Okanogan Valley: Gab es da auch Musik?“ „Aber klar!“ Schließlich haben ihn die Songs seiner Heimat inspiriert, Musiker zu werden. Gut so!

Lidia Antonini