VON MAYA PHILIPPI, RETURNEE, ZURÜCKGEKEHRTE

Weihnachten in Londen. Foto: M. Philippi/CJD Oberurff

Meine Zeit in England liegt bereits etwas zurück. Lang genug, um meinen Auslandsaufenthalt Revue passieren zu lassen und darüber nachzudenken, welche Tipps ich geben würde, für jemanden, der gerade dabei ist, seine sieben Sachen zu packen! Deshalb habe ich hier für euch zehn Tipps zusammengestellt, die ich als „Returnee“, also als „Zurückgekehrte“ gerne allen mit auf den Weg gebe!

Zehn Tipps zum Weg ins Ausland

Lieblingsplatz Primrose Hill.
Foto: Maya Philippi/CJD Oberurff
  1. Marktforschung schadet nie!
    Mein erster Tipp: Recherche! Und dafür solltest du Folgendes wissen: Wo möchte ich hin? Für wie lange? Wo liegt das preislich? Wer bietet das an? Etc. Auch für mich war das schwer, weshalb ich mit meinen Eltern auf die Jugendbildungsmesse gefahren bin. Dort sind viele Organisationen vertreten, bei denen man sich direkt informieren kann.
  2. Besiege den Selbstzweifel!
    Jeder fragt sich irgendwann, ob es die richtige Entscheidung war, diese Bewerbung abzuschicken. Trotzdem: Nicht den Kopf einziehen! Bereite dich auf mögliche Probleme vor. Nimm zum Beispiel ein Wörterbuch mit, wenn du dir über die Sprache Gedanken machst. Das hilft und nimmt die Anspannung!
  3. Was brauche ich wirklich?
    Die Klamottenberge türmen sich und der Koffer wird scheinbar immer kleiner. Ganz abgesehen vom Gepäcklimit bei Flügen! Deshalb: Frage dich bei jedem Teil, „Brauche ich das wirklich?“ Glaub mir, das hilft! Außerdem, denk daran, dass deine Klamotten sich vermehren werden, niemand schafft es, ein Jahr lang keine neuen Sachen zu kaufen!
  4. Der Abschied
    Einer der schwierigsten Momente! Am Flughafen plötzlich allein weiter zu müssen, ist ein komisches Gefühl! Mein Tipp: Verabschiede dich in Etappen! Ich hatte nur meinen Vater mit am Flughafen. Und wenn ich ehrlich sein soll, war das gut! So konnte ich mich von jedem einzeln verabschieden und keiner hat sich vernachlässigt gefühlt. Außerdem vermeidet man viele Tränen. Ich spreche aus Erfahrung!
  5. Vorurteile sind beidseitig
    Ganz wichtig: Vorurteile haben nicht nur wir, sondern auch die Menschen im Land, wohin wir fahren! Mach dir bewusst, dass sich die Menschen in anderen Ländern ebenso wenig mit unserer Kultur und Geschichte auskennen wie wir mit ihrer. Reagier nicht komisch, wenn du gefragt wirst, ob wir immer Dirndl und Lederhose tragen, sondern freue dich, deiner Familie oder neuen Klassenkameraden etwas beizubringen!
  6. [mappress mapid=“95″]
  7. Kulturschock geht vorbei
    Der Kulturschock beschreibt den Gefühlszustand, in den man verfallen kann, wenn man auf eine fremde Kultur trifft. Als Austauschschüler wünscht man sich nach Hause zurück und wird unglücklich. Viele merken kaum selbst, dass man sich in dieser Phase befindet. Man wird von anderen darauf aufmerksam gemacht. Aber denk dran: Das geht vorbei! Irgendwann hat man sich an die neuen Lebensweisen gewöhnt. Und kann sich ganz auf die Sache einlassen!
  8. Social Media: Segen UND Fluch
    Deine Organisation wird dir raten, sich von sozialen Netzwerken fernzuhalten. Vor allem, weil es schwer ist, sich auf das neue Leben einzulassen und man Heimweh bekommt. Andererseits ist es toll, denn so kann man kurz mal erzählen, dass man einen tollen Tag hatte oder hören, was zuhause los ist. Also: Alles in Maßen genießen!
  9. Sei aktiv!
    Mein Tipp: Erkunde die Umgebung! Lass dir von neuen Freunden coole Orte zeigen. Frag nach Empfehlungen, Lieblingscafés, … So kommt man super ins Gespräch.
  10. Make every second count!
    Du wirst merken, dass die Zeit wie im Flug vergeht! Deshalb: Genieß jede Sekunde! Nutz alles aus! Geh Städte besichtigen. Triff dich mit Freunden. Trink einen Kaffee. Denk einfach dran, dass du dich später nicht fragen willst: was wäre, wenn…
  11. Einfach machen
    Ich finde: Auch schlechte Erfahrungen sind Erfahrungen! What doesn’t kill you, makes you stronger! Meine Zeit in England hat aus mir einen offeneren Menschen gemacht. Vorher malt man sich alle schlimmen Szenarien aus und vergisst, dass man am Ende, egal wie schlecht das Essen war oder wie viele Freunde man gefunden hat, man trotzdem viel daraus gelernt hat und Probleme selbst lösen konnte.
Ein Samstag in Brighton. Foto: Maya Philippi/CJD Oberurff

Ich hoffe, die Tipps helfen oder machen Lust auf euer eigenes Abenteuer! Ich kann es wirklich empfehlen. Nicht nur, um Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch um eine schöne Zeit zu haben und den eigenen Blick auf das Leben zu weiten.

(Gestaltung: BUB)