Von Alexander Dorschner (Klasse Gym-8f)

Der Verfasser. Foto: privat

Das Buch Alpenpässe und Anchovis von Tim Moore handelt davon, wie der Autor seine eigenen Erlebnisse der vorgefahrenen Tour de France auf eine sehr witzige Art schildert. Alles fängt mit dem Prolog an, wie es auch im Radrenn­sport üblich ist. Nach ein paar Sätzen über das Fahrrad im Allgemeinen beginnt er von seinen ersten Versu­chen des Radfahrens zu erzählen. Danach berichtet er von seiner Jugend und seiner Ansammlung an nicht zu gebrauchenden Fahrrädern bis hin zu seiner Arbeit im Büro. Zwischendurch erwähnt er auch noch seine damalige Freundin und jetzige Frau. Er erzählt außerdem noch davon, wie er an das Radfahren gekommen ist und erwähnt auch noch paar geschichtliche Fakten der Tour de France.

Die erste Etappe auf einem Parkplatz

Nachdem er beschließt, die Tour de France „vorzufahren“, also sechs Wochen vor Beginn der Tour die Strecke abzufahren, fängt er an, sich auf seine großes Wagnis vorzubereiten. Da ihm zwei Wochen vor Beginn seiner Tour immer noch eine gutes Rad fehlt, beschließt er einen Spinningkurs zu besuchen, wobei er merkte, was er überhaupt leisten muss, wenn er die Tour de France fährt. Dank dieser Tatsache besucht er den Spinningkurs auch ein zweites Mal und geht außerdem auch noch Joggen. Da er ja noch ein Rennrad braucht, kauft er sich nach langem Hin und Her eins und stellt beim Probefahren erfreut fest, wie schnell man mit einem Rennrad unterwegs ist. Er stellt dann aber fest, dass er noch alles Mögliche in Taschen am Rad mitschleppen muss und so versucht er das Gewicht so niedrig wie nur möglich zu halten.

So macht er sich nun auf die Reise nach Frankreich, um seine Tour zu starten. Die erste Etappe, der Prolog, ist wie gewöhnlich recht kurz, nur 16 Kilometer. Aber wegen seiner Streckenplankarte in Postkartengröße findet er den Start der Tour nicht und beschließt den Prolog, die 16 Kilometer, auf einem Parkplatz zu absolvieren. Die anderen Etappen fährt er natürlich nicht ganz durch, sondern fahrt immer um die 80 bis 100 Kilometer pro Tag und übernachtet dann in einem Hotel oder Landgasthof. Der Verlauf der Strecke führt ihn an Landschaften aller Art vorbei sowie jeder Art von Ort und Restaurant.

Der zweite Teil des Titels, Anchovis, entsteht in einem Restaurant: Er bestellt sich eine Pizza mit Anchovis, eine bestimmte Zubereitung von Sardellen, und klagt am Ende beim Koch. Daraufhin wird er dann rausgeworfen. Im Laufe seiner Tour stößt dann auch noch seine Familie zu ihm, seine Frau und seine drei Kindern. Sie fahren immer mit ihm ins Hotel und heitern ihn auf…

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Tour De France 2010 – Stage 15 – Andy Schleck lose the yellow jersey

Meine Meinung

Nicht nur die ersten 40 Seiten waren sehr unterhaltsam , sondern auch der komplette Rest des Buches. Es war in gleicher Weise interessant wie unterhaltsam, da er seine Strapazen und Quälereien wie auch seine Erfolge amüsant geschildert hat. Manche Abschnitte waren für mich als Rennradfahrer sehr fesselnd, da ich wissen wollte, wie sich diese Person an manchen Bergen oder Abschnitten gefühlt hat. Er hat es so anschaulich geschrieben, das ich mir seine Lage genau vorstellen konnte. Was mir auch sehr gefallen hat, ist, dass er sehr selbstkritisch mit sich umgehen kann und über sich selbst lachen kann.

Das ganze Buch über schreibt er sehr verständlich und kurzweilig, so dass die Lust am Lesen erhalten bleibt. Im Großen und Ganzen ist es ein sehr gelungenes Buch und ich kann es jedem empfehlen, der sich für Sportliteratur und Reiseberichte interessiert. Auch denen, die mal gerne etwas Humorvolles lesen wollen. Viel Spaß beim Lesen!

Tim Moore: Alpenpässe und Anchovis. Die Tour de France im Selbstversuch: Eine exzentrische Tour de France. Covadonga Verl., 2008

Gestaltung: kvu/abu