Irgendwo dort MUSS der Geocache sein | Foto: K. Gaedeke/CJD Oberurff
Irgendwo dort MUSS der Geocache sein.

Nach Absprache zwischen Klassenlehrer, Schülern und Elternschaft hat die 5a den dreitägigen Zwischenzustand zwischen noch Schule und noch keine Ferien, genannt „Zeitfenster“ oder „Projektwoche“, ganz dem geliebten Spartphone gewidmet. Die drei Tagesthemen: Wie funktioniert eigentlich Mobilfunk? Welche Strahlenbelastung verursacht mein Handy? Geocaching auf dem Weg zur Eisdiele.

Wie funktioniert Mobilfunk oder Kinder kommen vom Klapperstorch

Wie funktioniert eigentlich Mobilfunk? Die einmal vom Verfasser eher beiläufig gestellte Frage in Klassen der Unter- und Mittelstufe ergab Erstauliches. Die von der IT-Industrie und ihren medialen PR-Helfern gern zu „Digital Natives“ stilisierten Schüler haben zu fast 100 Prozent fast keine Ahnung, was technisch abläuft, wenn man etwa im Klassenraum seinen Banknachbarn per Handy anruft. Die meisten nehmen an, die Handys würden direkt kommunizieren oder Satelliten wären im Spiel. Verglichen mit Biologie könnte man also schließen, die Schüler nehmen an, Kinder kommen vom Klapperstorch. Optimale Gelegenheit, die Fünftklässler in Kleingruppen auf Recherche zu schicken – mit ihrem Smartphone. Nach etwa 90 Minuten sollten Recherche und klassische Präsentation (Flipchart, Metaplan, Vortrag) fertig sein. Das technisch komplizierte Verfahren MOBILFUNK konnte insgesamt erarbeitet werden. Bei wichtigen technischen Details, etwa der Bedeutung von IP-Adressen, half der Lehrer informierend nach.

Fotogalerie zur Wanderung

Welche Strahlenbelastung verursacht mein Handy? Das zweite Tagesthema wurde mittels eines Hochfrequenz (HF)-Messgeräts absolviert. Natürlich können die Schüler einer 5. Klasse nichts mit HF-Strahlungsdichte oder Leistungsflussdichte in einem elektromagnetischen Feld anfangen. Noch weniger mit der zugehörigen Maßeinheit Watt pro Quadratmeter. Sehr wohl aber mit der Tabelle zu Grenz-, Richt- und Vorsorgewerten gemäß „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND)“. Demnach wird es zwischen 10 und 1´000 μW/m² gesundheitlich bedenklich, wenn man dieser Strahlung längere Zeit oder ständig ausgesetzt ist. Bei Werten größer 1´000 μW/m² hingegen sprechen Baubiologen von „extremer“ Gesundheitsgefährdung. Das eingesetzte Messgerät reichte bis 1´999 μW/m². Also dem Doppelten, ab wann es „gefährlich“ wird. Es gab geradezu entsetzte Gesichter der Schüler angesichts einer vom Messgerät nicht mehr messbaren hohen Strahlungsdichte beim Nutzen mobiler Daten, etwa nur beim „Wischen“ über per Whatsapp empfangene Fotos. Das Entsetzen mündet schließlich in dem einen oder anderen spontanen Entschluss (sinngemäß): ich werde das Smartphone ab jetzt im Ranzen tragen, nicht mehr in der Hosentasche. Mission accomplished!

Auf dem Weg zur Eisdiele | Foto: K. Gaedeke/CJD Oberurff
Beim Geocaching und auf dem Weg zur Eisdiele.

Geocaching auf dem Weg zur Eisdiele in Bad Zwesten, das dritte Tagesthema. Der etwa sechs Kilometer lange Wanderweg durch den Wald des Urfftals und am Waldrand ließ spätestens nach der Entdeckung des ersten Geocaches durch Hannah die hochsommerlichen Temperaturen fast vergessen. Am Ende wurden mehrere Caches von verschiedenen Schülern entdeckt – und nach dem „Loggen“ auch wieder ordentlich verschlossen und versteckt. Am Ende reichte die Zeit gar nicht mehr, alle Caches zu suchen, wenn man noch zum Eisessen und pünktlich beim Schulbus an der Schule sein wollte. Auch Dank Geocaching-App fanden die Schüler den insgesamt etwa zehn Kilometer langen Fußmarsch „cool“ – trotz Hitze. ANDREAS BUBROWSKI

DANKSAGUNG: An die Schulleitung, die uns erlaubt hat, ein klassenspezifisches Programm zu absovieren. An die Elternschaft für die Bereitschaft zu Unterstützung, vor allem Familie Gaedeke für die aktive Mitwirkung.

Erfrischung und Wasserspaß beim Geocaching in der flachen Urff. Video: BUB