VON SARAH EISENACHER & HELENA KRAUSE

In der Augustiner Bierhalle. Foto: Christine Schäfer/CJD Oberurff

Die gut durchgeplante Reise des Abiturjahrgangs 2018 startete am Dienstagmorgen, 16. Januar 2018, für einige Schüler am Bahnhof in Treysa. Ab hier begann schließlich auch das Chaos. Man meine, Physiker und Mathematiker kennen sich gut mit Zahlen aus, jedoch stellte sich heraus, dass diese Behauptung nicht ganz stimmte, da einige Schüler am falschen Gleis standen und ihnen der Zug vor der Nase wegfuhr.

Besuch im Deutschen Museum

Chaos-Praxis DB. Foto: Christine Schäfer/CJD Oberruff

Der Rest des Kurses, welcher auf die anderen Schüler wartete, hielt schweißgebadet den ICE in Kassel-Wilhelmshöhe nach München auf. Als dann doch noch alle vollzählig mit einigen Schwierigkeiten am Kassler Bahnhof ankamen, war Erleichterung in ihren Augen zu erkennen. Um hoffentlich weitere Versäumnissen zu umgehen, besuchte der Kurs die nächsten drei Tage das „Deutsche Museum“. Durch Bereiche der Kraftmaschinen, Starkstrom- und Energietechnik, Physik, des mathematischen Kabinetts und vielen weiteren Informationen konnten wir unsere im Physikunterricht gelernten Kenntnisse mit den vorhandenen informativen Ausstellungen verknüpfen.

Besonders beeindruckend war das Raster-Elektronenmikroskop im Zentrum „Neue Technologien“, wo man die Strukturen von Haarspliss und Milben bis auf das kleinste Detail erkennen konnte, die Flugsimulation, aber auch die eigene Herstellung von Papier. Der Weg durch das Bergwerk war unendlich verwinkelt, sehr authentisch und wirkte echt. Dieses Labyrinth begeisterte die Kurse sehr stark. Zudem konnte man sich im Bereich Glastechnik die Glasherstellung und Anwendung anschauen und sich dort ein Souvenir kaufen.

Der Rundgang durch das Museum konnte individuell gestaltet werden, mit ein paar Highlights wie einer Vorstellung von einer Simulation eines Blitzeinschlags in ein Wohnhaus und die Spaltung eines Baumes mithilfe eines Hochspannungsgerätes. Außerhalb des Museumsaufenthaltes fand am Mittwochnachmittag ein Ausflug nach Kloster Andechs statt. Nach einer Schneewanderung von fünf Kilometern erreichte der Kurs das dortige Kloster. Der Physik-Grundkurs schaute sich die Kirche des Klosters an, während der Leistungskurs schon einmal einen Platz in der Klosterwirtschaft sicherte. Dort aß der Kurs leckere Haxen und Leberkäse, trank gemütlich ein paar Bier und ging anschließend wieder im Dunklen durch den Wald, zurück zu der Straßenbahn, um nochmal einen Abstecher in die Münchener Innenstadt in der Augustiner Bierhalle zu machen. Abschließend zum bildungsreichen Tagesprogramm ließen die Physikkurse den Abend mit einem gemeinsamen Abendessen in der Stadt ausklingen.

So chaotisch wie die Hinfahrt verlief auch die Heimreise, als der Orkan „Friederike“ dafür sorgte, dass in ganz Deutschland der Fernverkehr zum Erliegen kam. So saßen wir am Nürnberger Hauptbahnhof zunächst fest. Nach eineinhalb Stunden Wartezeit setzten wir unsere Bahnreise mit einer Regionalbahn fort. Nach fünfmaligem Umsteigen kamen wir endlich in Gießen an. Hier konnten einige mit dem Auto abgeholt werden, andere fuhren mit dem Bus nach Marburg weiter. Zum guten Schluss sind alle Teilnehmer nach über neunstündiger Bahnfahrt noch in derselben Nacht unversehrt zu Hause angekommen.