Die Kathedrale Notre-Dame de Paris.

Das erste Mal begegnete mir Quasimodo, der Glöckner von Notre-Dame, im Kindergarten. Bereits ein wenig später ein zweites Mal in der Grundschule. Allerdings – damals – in Deutsch und als Disney-Version! Als ich dem buckeligen Quasimodo ein drittes Mal begegnete, befand ich mich um 19 Uhr im Schauspielhaus des Staatstheaters in Kassel. Schüler der Oberstufe hatten das Stück „Notre-Dame de Paris“ in den Französischkursen bearbeitet und wollten mit einem Theaterbesuch das Thema abschließen. Freundlicherweise fragte man auch in der zehnten Klasse, ob jemand mitfahren möchte.

Schauspieler sprachen laut, deutlich und vor allem verständlich

Sehr gerne fuhren meine zwei Freundinnen und ich mit. Allerdings fühlten wir uns als Zehntklässler etwas klein zwischen den ganzen Großen. Nach der anfänglichen Aufregung, ob man überhaupt etwas von der französischen Sprache verstehen würde, kam pure Erleichterung. Die Schauspieler sprachen laut, deutlich und vor allem verständlich. „Notre-Dame de Paris“ wurde von Victor Hugo geschrieben.

Die Handlung spielt im mittelalterlichen Paris in der Kathedrale Notre-Dame. Die Zigeunerin Esmeralda ist unsterblich in den Ritter Phoebus verliebt, doch der ist mit Fleur-De-Lys verlobt. Bei einer Verabredung zwischen Esmeralda und Phoebus verletzt der Abt Frollo Phoebus mit einem Messer, denn Abt Frollo hegt trotz seines kirchlichen Gelübdes starke Gefühle für Esmeralda. Frollo war auch derjenige, der Quasimodo, bekannt als der Glöckner, als Findelkind aufnimmt und sich um ihn kümmert. Als Esmeralda der Hexerei, der Verführung und des versuchten Mordes angeklagt und unter Frollo gefoltert wird, gelingt es Quasimodo, die zum Tode verurteilte Esmeralda kurzzeitig zu befreien. Allerdings zerrt der einst geliebte Phoebus sie aus der Kathedrale. Quasimodo will ihr helfen, wird jedoch von Frollo aufgehalten, worauf Quasimodo ihn von den Treppen stößt. Seine Hilfe für Esmeralda kommt allerdings zu spät. Ein tosender Applaus für eine hervorragende schauspielerische Leistung war den Schauspielern sicher und verdient. ASHLEY-ANN SCHLÜTER

(Gestaltung: BUB)