Nach einem Jahr wiedervereint. Die Verfasserin und Freundin Mathilde in Bildmitte. Foto: privat

Endlich war es wieder so weit, am 24. April startete der Frankreichaustausch für 10 Tage nach Chaumont-en-Vexin. Diesmal mit mir! Als Lehrkräfte fuhren Frau Gora und Frau Lechner mit. Bereits auf der Hinfahrt war die Aufregung förmlich zu spüren. Jeder wollte nun seinen Austauschpartner oder seine Austauschpartnerin persönlich kennen lernen. Dennoch gab es eine gewisse Unsicherheit. Werde ich gut mit meiner Gastfamilie auskommen? Oder werde ich mich überhaupt verständigen können?

Frankreichaustausch: Wenn ihr könnt, nehmt teil!

Doch diese Sorgen waren unbegründet. Um 19 Uhr wurden wir herzlichst am College Maupaussant in Empfang genommen. Ich selbst jedoch war auf der anderen Schule Saint-Exupery. Meine Austauschpartnerin und Freundin Mathilde fand mich sofort und nahm mich erstmal in die Arme. Wir hatten uns immerhin seit einem Jahr nicht gesehen, seit ihrem Austausch bei uns! Ich könnte Euch viele schöne Erlebnisse berichten, doch dies würde viel zu lang werden. Hier kann ich nur sagen: „Der Austausch lohnt sich wirklich und wenn ihr könnt, nehmt teil!“.

Schulhof: Foto: privat

Ich war fasziniert von den krassen Unterschieden zwischen unserer und der französischen Schule. Ich dachte, Schulen sind relativ gleich, doch weit gefehlt! Die erste, völlig neue Erfahrung für mich – ich wurde ein Buskind! Bereits um 7 Uhr ging es los! Erst jetzt weiß ich Mamas Taxi richtig zu schätzen! Gott sei Dank, kamen wir rechtzeitig an, denn wer zu spät kommt, muss klingeln! Diese Strenge zieht sich weiter. Ich beobachtete einen Schüler, der im Schulgebäude rannte. Ein Wort von dem Lehrer und der Schüler ging wieder zurück und anschließend ganz gesittet die Strecke nochmal. Ich sah fasziniert zu.

Eigenes Toilettenpapier mitnehmen

Auch im Unterricht war alles mucksmäuschenstill. Ein weiterer Unterschied sind die Unterrichtszeiten. In Frankreich gehen diese nur 50 Minuten. Auch ist es so, dass nicht die Lehrer zu den Schülern kommen müssen, sondern die Schüler zu den Lehrern, denn in Frankreich hat jeder Lehrer seinen eigenen Raum. Nach dem Unterricht gab es endlich eine Pause! Doch vergeblich suchte ich etwas Grünes auf dem Schulhof. Positiv ist jedoch, dass das Mittagessen in der Cafeteria frei war. Es gab verschiedene Hauptgänge, Brötchen, Jogurt und Obst zum Wählen, dazu Wasser zum Trinken. Eigenartig und total ungewohnt war jedoch, dass man sein eigenes Toilettenpapier mit auf Toilette nehmen muss, da es dort keines gibt. Manche Schulen in Deutschland überlegen dies auch schon. Bin ich froh, dass in unserer Schule dies noch keine Diskussion ist. So genieße ich jetzt wieder den Luxus von Toilettenpapier auf der Toilette in unserer Schule. ASHLEY-ANN SCHLÜTER

(Gestaltung: BUB)