Christiane Heer (r.) und die Verfasserin in der Kinderecke mit Buntstiften. Foto: privat
Christiane Heer (r.) und die Verfasserin in der Kinderecke mit Buntstiften. Foto: privat

Am 23. April 2016 ging es in aller Frühe für etwa 40 Mitarbeiter des CJD Oberurff nach Höxter und Hannoversch Münden, um einen gemeinsamen Tag außerhalb des Jugenddorfes zu verbringen. Nach einer etwa zweistündigen Busfahrt kamen wir im Schloss Corvey, einem ehemaligen Benedikterkloster, an, wo wir eine anderthalbstündige Führung machten. Mit seiner 1.200-jährigen Geschichte hat das UNESCO-Weltkulturerbe durchaus einiges an Erzählmaterial zu bieten. Interessant waren die Fakten über die Bewohner und Mitarbeiter des Schlosses. Der Dichter Hoffmann von Fallersleben war zum Beispiel hier einst Bibliothekar der riesigen Bibliothek, die 74.000 Bände umfasst.

Ein Kollegiumsausflug ist schon was Schönes

Anschließend ging es nach Hannoversch Münden, wo wir, wie es sich für einen ordentlichen Touristen gehört, erst einmal zur Flussmündung (für Erdkunde-Ignoranten: Fulda und Werra vereinigen sich zur Weser) gehen mussten. Als die Frage aufkam, welcher Fluss denn jetzt welcher ist, wurde für einen kurzen Moment stark bedauert, dass es die DDR nun nicht mehr gibt. In dieser Epoche nämlich konnte man die Werra ganz eindeutig an den chemischen Schaumhütchen auf dem verdreckten Wasser erkennen. Ein besonderes Highlight war außerdem das schöne, kleine Café, welches man in einer entweihten Kirche besuchen kann.

Für Erdkunde-Ignoranten: Fulda und Werra vereinigen sich HIER zur Weser. Foto: privat
Für Erdkunde-Ignoranten: Fulda und Werra vereinigen sich HIER zur Weser. Foto: privat

Ein Kollegiumsausflug ist schon was Schönes. Man fährt in meist unbekannte Gefilde, lernt noch was dazu und verbringt auch mal außerhalb der Schule Zeit mit seinen Kollegen. Bei so einer Tour kann sich dann heraustellen, dass manche Lehrer sehr viel Ähnlichkeit mit manchen Schülern aufweisen. Da gibt etwa es den Alleinunterhalter, andere, die bei der Führung abschweifen, und die allgemeine Grüppchenbildung. Die Musiklehrer, die ihr Handy rausholen, weil sie unbedingt die ausgestellte Cantabona-Glocke mit der Stimmungsapp guitartuner bestimmen möchten, und den Streber, der der Führerin Löcher in den Bauch fragt1. Es wird herumgescherzt und ein Witz jagt den nächsten. So wurde beim gemeinsamen Mittagessen das Gericht von „Marktfrau an Salatteller“ in „Marktfrau auf Salatteller“ umgedichtet. Und einige stellten sich mit einer ausgeprägten Phantasie vor, wie genau dieses Gericht aussehen könnte. Eine weitere „Kreativeinlage“ war in der Wartepause zwischen Schlossführung und Mittagessen das Gemeinschaftsprojekt von Christiane Heer und der Verfasserin, bei dem in der Kinderecke ein Vordruck von Karl dem Großen mit Buntstiften abstrahiert wurde, ganz nach dem Motto: Don’t grow up- It’s a trap. CHRISTINA LECHNER

  1. Gemeint ist die Verfasserin selbst.