AIDAprima. Foto: D. Ruhwedel/CJD Oberurff

Samstag, 28. August 2019 – Um drei Uhr nachts machten wir uns – meine Eltern und ich, gemeinsam mit meiner Tante, meiner Cousine und meinem Cousin – auf den Weg nach Kiel. Da wir mit Staugefahr gerechnet hatten, was sich als unbegründet herausstellte, kamen wir schon gegen halb zehn in Kiel an. Von unserem Parkplatz aus wurden wir von einem Shuttle zum Ostseekai gebracht, so heißt das Kreuzfahrtterminal. Vor Ort mussten wir leider feststellen, dass wir viel zu früh waren, denn wir konnten erst um 15 Uhr einchecken.

Während des Auslaufens winkten viele Menschen mit Taschenlampen

Also beschlossen wir uns die Wartezeit mit dem Erkunden der Innenstadt von Kiel zu verkürzen. Nach einem ausgiebigen Mittagessen machten wir uns auf den Weg zurück zum Schiff. Auf dem Schiff machten wir als Erstes einen Schiffsrundgang, wobei meine Tante, meine Cousine und meinem Cousin im Nachteil waren, da es nicht meine erste Kreuzfahrt auf dem Schiff war. Um 18 Uhr legte das Schiff ab. Während das Schiff ausläuft, stehen immer sehr viele der Passagiere auf den Außenbereichen, um den Zuschauern im Hafen zuzuwinken. Zusätzlich wird Musik abgespielt. Der nächste Tag war ein Seetag und wir nutzten die Zeit, um das Schiff noch einmal genauer zu erkunden. Ansonsten haben wir nicht viel gemacht außer zu entspannen. Am zweiten Tag waren wir in Estland beziehungsweise in Tallinn. Leider war das Wetter nicht gut. In Tallinn besichtigten wir den Rathausturm, von wo aus man einen guten Blick über die ganze Stadt hatte. Das alte Rathaus von Tallinn wurde 1402-1404 gebaut und ist das einzige erhaltene Rathaus im gotischen Stil Nordeuropas. Danach besichtigten wir die russisch-orthodoxe St. Alexander-Nevsky-Kathedrale, die sehr prunkvoll ausgestattet ist. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die gut erhaltene und in Europa einzigartige Stadtmauer.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich St. Petersburg besichtigen, wegen des Sturmtiefs ‚Mortimer‘ konnten wir St. Petersburg leider nicht anfahren. Also hatten wir einen zweiten Seetag, den ich vor allem damit verbrachte, zu schwimmen und zu klettern. Am nächsten Tag legte das Schiff in Helsinki an. Dort machten wir einen Ausflug nach Porvoo. Porvoo ist eine kleinere Stadt, etwa eine Stunde von Helsinki entfernt. Das Highlight von Porvoo ist die wunderschöne Altstadt. In Helsinki besichtigten wir noch den Senatsplatz und den Dom. Am nächsten Tag sollten wir eigentlich in Schweden anlegen, aber leider klappte auch das wegen des stürmischen Wetters nicht. Stattdessen wurde beschlossen, Warnemünde anzufahren. Die AIDAprima war das größte Passagierschiff, das dort jemals angelegt hat. In Warnemünde waren wir nicht lange von Bord und haben nicht viel gemacht. Am Abend haben wir wie an fast allen Abenden im Theatrium (eine Mischung aus einem Atrium und einem Theater) die Shows angesehen. Um 19.30 Uhr legte das Schiff ab, während des Auslaufens winkten uns sehr viele Menschen mit Taschenlampen und es schien so, als wäre halb Warnemünde gekommen, um uns zu verabschieden. Am darauf folgenden Tag machten wir uns auf den Weg zurück nachhause.

Muss ich ein schlechtes Gewissen haben?

Insgesamt sind über 90’000 Schiffe unterschiedlicher Größen auf den Weltmeeren unterwegs, doch wie schädlich sind diese? In Bezug auf die Luftschadstoffe ist die Schifffahrt wohl das „schmutzigste“ Transportmittel. ABER nicht, weil Hochseeschiffe besonders viel CO2-Emission erzeugen (nur drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes kommt vom Schiffsverkehr, der Straßenverkehr kommt hingegen auf 17 Prozent). Allerdings stoßen Kreuzfahrtschiffe andere sehr schädliche Schadstoffe aus, etwa

  • Stickoxide
    Sie fördern ein starkes Algenwachstum in Gewässern und wirken wie Dünger, was aber viel schlimmer ist: Stickoxide reizen die Atemwege.
  • Feinstaub
    Besonders schädlich ist der ultrafeine Feinstaub ,er kann Lungenentzündungen, Herzinfarkte oder Schlaganfälle auslösen.
  • Schwefeldioxide
    Sie sind im Schweröl gebunden, Schweröl ist ein schwarzer und bei Zimmertemperatur fester Brennstoff. Schwefeldioxide wirken schleimhautreizend und sind giftig.

Doch man muss beachten, dass von 90’000 Schiffen nur etwa 500 Kreuzfahrtschiffe sind, das sind 1,8 Prozebt. Außerdem haben sieben Aidaschiffe einen Spezialfilter, der den Schadstoffausstoß verringert. Zusätzlich gibt es schon alternative Brennstoffe wie LNG (Flüssigerdgas). Wenn man LNG als Treibstoff verwendet, reduziert das die Schadstoffbelastung, aber es steigert auch den Methanausstoß. Wenn man aber all das in Relation zueinander betrachtet, ist die Schadstoffbelastung der Kreuzfahrtindustrie nur ein minimaler Bruchteil in der Schifffahrt. Man sollte also als Erstes in der restlichen Hochseeschifffahrt weitere Maßnahmen treffen.

(Gestaltung: BUB)