Anne Völker (Bio LK Bick) & Lydia Körber (Bio LK Stelling)

Fingerspitzengefühl und eine ruhige Hand waren gefragt. Foto: privat
Fingerspitzengefühl und eine ruhige Hand waren gefragt. Foto: privat

Vom 2. bis 4. Februar haben wir, die Jahrgangsstufe 12, uns auf verschiedene Weise mit dem Thema Gentechnik befasst. Dazu konnten wir uns in die Projekte Biologie, Religion (Ethik), Englisch und PoWi einwählen.

Science-Bridge-Projekte: Genetischer Finger­abdruck und Herstellung laktosefreier Milch

In Kleingruppen haben wir uns in den folgenden zwei Tagen, ausgehend von den verschiedenen Fächern, mit dem Thema Gentechnik beschäftigt. Während in Religion die ethischen Fragen diskutiert, in Englisch Geschichten geschrieben und in PoWi die rechtlichen Grundlagen und die Meinungen verschiedener politischer Parteien behandelt wurden, durften wir in Biologie sicherlich das Highlight erfahren. Mit jeweils zwei Studenten der Universität Kassel pro Leistungskurs konnten wir labortechnische Verfahren kennen lernen. In unserem „Science Bridge“-Projekt behandelten wir die Themen „genetischer Fingerabdruck“ und „Herstellung laktosefreier Milch“, auf die wir nun näher eingehen werden.

Pipetten im Einsatz. Etwas Übung brauchte jeder! Foto: privat
Pipetten im Einsatz. Etwas Übung brauchte jeder! Foto: privat

Für den genetischen Fingerabdruck, der zum Beispiel in der Kriminalistik zur Aufklärung von Verbrechen und für den Vaterschaftstest verwendet wird, entnahmen wir uns eigene Mundschleimhautzellen. Mithilfe von Zentrifugen, PCR- Geräten und Gelelektrophorese isolierten und vervielfältigten wir unsere DNA, sodass wir sie zum Schluss untersuchen konnten. Wir fanden heraus, dass bei manchen das behandelte Gen aus den genetischen Informationen beider Eltern gebildet wurde und bei anderen sich nur die genetische Information eines Elternteils durchgesetzt hatte.

#Gentechnik

Am zweiten Tag haben wir uns mit der Laktoseintoleranz beschäftigt. Laktoseintolerante Menschen vertragen keine Milchprodukte, weil sie die in der Milch enthaltene Laktose (Milchzucker) nicht abbauen können und sie dadurch mit Blähungen, Übelkeit oder anderen Beschwerden zu kämpfen haben. Um die Laktose abbauen zu können, benötigt man das Enzym Laktase, das die Laktose in Glucose (Traubenzucker) und Galactose (Schleimzucker) spaltet. In unserem Projekt haben wir dafür Proteine (Bausteine der Enzyme) aus Bakterien entnommen und in weiteren Schritten Lactase hergestellt. Damit haben wir dann die Milch behandelt und anhand von Glucoseteststäbchen konnten wir herausfinden, dass bei Einfärbung der Stäbchen Glucose vorhanden war und somit unser Versuch geglückt war.

Eigentlich gab es nicht viel zu sehen, trotzdem ging es immer weiter. Schließlich tat sich was. Foto: privat
Eigentlich gab es nicht viel zu sehen, trotzdem ging es immer weiter. Schließlich tat sich was. Foto: privat

Eine der Herausforderungen des Bio-Projektes war, dass wir sehr genau und sorgfältig arbeiten mussten, da die Geräte zum einen sehr teuer waren und zum anderen kleinste Microliter-Angaben erforderlich waren. Auch ein „sauberes“ Arbeiten war eine wichtige Voraussetzung, damit es nicht zu Verunreinigungen und somit Verfälschungen der Arbeitsergebnisse kam. Unser Hauptarbeitsinstrument war dabei eine moderne Pipette, die Mengen beförderte, die teilweise kaum sichtbar waren. Durch diese Form des Arbeitens wurde sehr deutlich, dass die Forschung, aber auch das wissenschaftliche Arbeiten ein langwieriger Prozess mit vielen kleinen Schritten ist.

Am 5. und 10. Februar haben wir uns schließlich unsere Projektergebnisse in Form von Präsentationen, Rollenspielen und Filmen gegenseitig vorgetragen. Auch dieser Projektabschnitt umfasste noch einmal insgesamt 8 Schulstunden. Fazit: Es waren sehr ereignis- und lehrreiche Projekttage.

(Gestaltung: BUB)