Von Andrea Böttcher (Klassenlehrerin)

Gewaltprävention: Passende Geste zum richtigen Zeitpunkt kann bei Streit entscheidend sein.
Gewaltprävention: Passende Geste zum richtigen Zeitpunkt kann bei Streit entscheidend sein.

Konflikte sind Teil unseres Alltags. Strategien zu lernen, die eine gewaltfreie Konfliktlösung ermög­lichen, war das Ziel des Gewaltpräventions­semi­nars, das die Klasse 7c unter Leitung des EWTO1-Trainers, Christian Hauser, am 20.01.15 durchgeführt hat.

Kein hilfloses Opfer sein

Im Mittelpunkt des handlungsorientierten Seminars standen die Fragen:

  • Welche Konflikte erlebe ich im Alltag?
  • In welchen Situationen kann es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommen?
  • Wie vermeide ich eine Eskalation?
  • Wie reagiere ich, wenn ich in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt werde?

Die Schüler übten unter Anleitung in Partnerarbeit zunächst Strategien, um brenzlige Auseinander­setzungen friedlich zu lösen, etwa verbal auf körperliche Übergriffe zu reagieren. Bereits bei dieser Übung zeigte sich, dass es gar nicht so einfach ist, laut, selbstbewusst und damit überzeugend seinen Willen zu äußern.

Wichtig sei zum einen dem Angreifer deutlich zu machen, dass er kein hilfloses Opfer vor sich habe, zum anderen aber auch, den Umstehenden mitzuteilen, was gerade passiere und von wem der Konflikt ausgehe. Denn nicht selten würden diejenigen bestraft, die sich letztendlich nur gewehrt hätten, weil nicht klar sei, wer „angefangen“ habe, erläuterte Herr Hauser. In der nächsten Stufe des Trainings übten die Schüler, wie man sich aus einem körperlichen Übergriff aktiv befreit und durch Körper­sprache, Gestik, Mimik und auch durch verbale Äußerungen einen erneuten Übergriff verhindert. Auch hier stand das praktische Üben im Vordergrund. Zunächst in Partnerarbeit, dann jeweils mit dem Trainer spielten die Schüler alltagsnahe Situationen mehrmals durch, um einen Trainingseffekt zu erreichen.

Das Behaupten vor dem Publikum (den Mitschülern), auszublenden, dass man beobachtet wird, fiel vielen Schülern nicht leicht. Auch dieses Vorgehen hat Bezug zum Alltag, denn oft finden Auseinandersetzungen vor „Publikum“ statt. Am Ende schafften es alle und konnten das gute Gefühl erleben: „Ich kann das, wenn ich will!“ Das Fazit der Klasse am Ende des Seminars war durchweg positiv. „Ich habe gelernt, mich zu behaupten“, war der häufigste Satz in der Schlussrunde.

(Gestaltung: BUB)

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