Von Winfried Heger Gesamtleiter CJD Oberurff

Sie müssen Fragen nach Quadratwurzeln, Präpositionen oder Kohlenwasserstoff beantworten, Streit schlichten, sie sollen loben und tadeln, Werte vermitteln, Klassenfahrten organisieren und jederzeit für Eltern am Telefon erreichbar sein, dort wo nötig, müssen sie gele­gent­lich im Klassenzimmer auf den Tisch hauen. Und trotzdem wird, wie jüngst in den Medien geschrie­ben wird (Welt am Sonntag, 3. November 2013), ihr Ruf anscheinend immer schlechter, obwohl ihre Belastung immer größer wird.

Arbeitsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse. Bild: BUB/CJD Oberurff
Arbeitsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse. Bild: BUB/CJD Oberurff

Die Rede ist von den Lehrerinnen und Lehrern. Ein hochqualifizierter Berufszweig, der im öffentlichen und schulischen Bewusstsein zunehmend unter Druck gerät und sich immer öfter gegenüber dieser Öffentlichkeit und insbesondere gegenüber Schülern und Eltern beweisen muss.

„Die Rolle des Lehrers, Klassenlehrers und
Tutors an unserer Schule“

Manche Lehrer wurden Freitag noch von ihren Schülern gegrüßt: Schönen freien Montag. Von wegen... An der Klausur bis weit in den Nachmittag hinein nahmen wirklich alle Kollegen teil. Bild: BUB/CJD Oberurff
Manche Lehrer wurden Freitag noch von ihren Schülern gegrüßt: Schönen freien Montag. Von wegen… An der Klausur bis weit in den Nachmittag hinein nahmen wirklich alle Kollegen teil. Bild: BUB/CJD Oberurff

„Die Rolle des Lehrers, Klassenlehrers und Tutors an unserer Schule“ war das Thema einer ganztägigen Klausur des Lehrerkollegiums zu Beginn der zweiten Schuljahreshälfte. In insgesamt acht Arbeitsgruppen diskutierten Lehrende und pädagogische Mitarbeitende über die pädagogischen und organisatorischen Aufgabenstellungen und Herausforderungen des Klassenlehrers und Tutors. Allen Themen, wie immer sie auch gestellt werden, ist die grundsätzliche Frage nach dem Selbstverständnis des Lehrers immanent. Wenn nicht schon der schulische Alltag es immer wieder augenfällig machen würde, spätestens die Aufsehen erregende Studie des neuseeländischen Bildungsforschers John Hattie („Lernen sichtbar machen“, Schneider Verlag Hohengehren) aus dem Jahr 2008 liefert nun auch den empirischen Beweis: Auf den guten Lehrer kommt es an. Seine von Schulleiter Winfried Heger in Thesen zusammengefassten Kernaussagen und das von Hattie gar nicht so weit entfernte „Leitbild“ der Schule bildeten zusammen mit den Aussagen des CJD zum Bildungsverständnis der Christophorusschulen die Grundlage für die Diskussionen in den einzelnen Arbeitsgruppen.

Zum Grundverständnis der Schule gehört seit jeher die gute Zusammenarbeit mit den Eltern der Schülerinnen und Schüler. Wie diese Zusammenarbeit heute zu verändern wäre, damit bleibt, was uns allen wesentlich und wichtig ist, war ein eigenes Thema in zwei Arbeitsgruppen. Dass dabei die Vorsitzende des Gesamtelternbeirates, Frau Marina Manß, kräftig mitarbeitete, unterstreicht die Bedeutung und die Wertschätzung dieser Arbeit. Die Ergebnisse der Klausur werden in den nächsten Tagen zusammengefasst und bei der nächsten Lehrerkonferenz im April im Kollegium diskutiert und verabschiedet.