Reisetagebuch von Muriel Racky und Sophie Kneschke

Zwölf Schüler der Jahrgangsstufe zehn haben sich im Rahmen des Französisch-Unterrichtes am 20. April 2012 auf den Weg in die Stadt der Liebe, die auch Hauptstadt Frankreichs ist, gemacht. Die Abfahrt war um 6.45 Uhr in Treysa, nach insgesamt sechs Stunden im Zug und einem Umstieg in Frankfurt waren wir in Paris, Gare de l’Est. Mit der Métro fuhren wir nach Charonne, dem Stadtviertel, in dem wir wohnen sollten.

Jahrgangsstufe zehn in der Stadt der Liebe. (*)

Das Hotel de Belfort, ein kleines, nettes Zweisternehotel, war einfach zu erreichen und etwas abgelegen von den lärmenden Straßen. Ebenfalls positiv war, dass es kein Touristenviertel war, sondern ein Viertel, in dem wir „echten“ Franzosen begegnen konnten. Dort angekommen, packten wir aus, es gab Zimmer für zwei oder drei Personen. Nach einer kurzen Pause liefen wir zur Métrostation und besichtigten den Louvre.

Mona Lisa – lediglich ein kleines Ölgemälde

Parisfahrt 2012. (*)

Erster Tag – Das Museum Louvre besteht im Eingangsbereich aus einer wunderschönen Glaspyram­ide, umgeben von plätscherndem Wasser und Springbrunnen. Auch das Wetter spielte mit; als wir den Platz der Pyramide erreichten, schien die Sonne vom Himmel und ließ das Wasser funkeln. Doch auch die Umgebung des riesigen, teils unterirdischen Museums ist überwältigend. Das für Jugend­liche kostenlose, berühmte Museum ist gesäumt vom Palais de Louvre, einem kunstvoll gestalteten Palast.

Im Louvre sind so viele Kunstwerke, dass man vermutlich nicht mal in der gesamten Zeit, in der wir in Paris waren, alles hätte ansehen können. Doch eins seiner bekanntesten Kunstwerke, das Gemälde „Mona Lisa“ (auf Französisch „La Joconde“) von Leonardo da Vinci, haben alle gesehen. In Wirklichkeit ist es nicht besonders auffällig, lediglich ein kleines Ölgemälde mit einer Frau, das hinter einer Glaswand steckt und von Security-Männern bewacht wird. Beeindruckend am drittgrößten Museum der Welt waren dagegen für die Schüler und Schülerinnen mehr die Skulpturen aus den ägyptischen, griechischen und römischen Kulturen, zu sehen waren Sarkophage, Sphinxe, Götter und Sportler.

Am zweiten Tag besichtigten wir den Tour Eiffel; auf dem 324 Meter hohen Turm hatten wir eine Aussicht über ganz Paris, welches wir bei einer Busfahrt durchquerten. Anschließend machten wir eine Bootstour auf der Seine, dem Fluss, der sich durch ganz Paris schlängelt. Vom Boot aus konnte man die vielen schönen Brücken, die über der Seine gebaut worden waren, bewundern. Auch schon am Vortag war uns eine dieser Brücken aufgefallen, am Geländer dieser außergewöhnlichen Brücke sind Schlösser befestigt. Auf diesen Schlössern, die es in allen Farb- und Formvariationen gibt, verewigen sich Liebespaare. Der Schlüssel wird anschließend in die Seine unter ihnen geworfen.

Magisches Paris. (*)

Das Überraschende in Paris war, dass dort die vielen großen Straßen, „Avenues“ genannt, schon mit grünen Bäumen gesäumt gewesen sind. Auch die grünen, schön gestalteten Parks inmitten der Hauptstadt waren eine Überraschung. Zwischen den ganzen Besuchen von Sehenswürdigkeiten hatten wir noch viel Zeit zum Shoppen in Frankreich. Die Kleidung der Franzosen ist zum Teil ausgefallener, man entdeckt in den kleineren Gassen von Paris nette Läden, die ungewöhnlichere Mode anbieten. Doch trotzdem gibt es auch in Paris bekannte Modeketten, und natürlich besuchten wir auch die Galeries Lafayette, doch sind die Kleidungsstücke und Accessoires, die dort zu kaufen sind, sehr teuer.

Am dritten Tag, Sonntag, besuchten wir frühmorgens die Katakomben. Dort konnten man die Überreste von sechs Millionen Leichen sehen. Schön an der Wand aufgestapelt, waren dort Reihen von Gebeinen und Schädeln zu sehen, die aufgrund der überfüllten Friedhöfe dort unten gelagert wurden. Als damals die Lage auf den Friedhöfen immer enger wurde, hatte man beschlossen, die Leichen umzubetten, da die Friedhöfe auch aus hygienischen Gründen nicht mehr tragbar waren. Insgesamt haben die unter Paris verlaufenden Katakomben eine Länge von 330 Kilometern, die unbekannten und illegalen Wege mit einberechnet. Gerade diese illegalen Eingänge sind unter den Pariser Jugendlichen und anderen Abenteuerlustigen ein beliebter Ort, um eine schaurige Party zu feiern.

Im Museum. (*)

Im Musée d’Orsay hatten wir eine Führung zum Thema Impressionismus, uns wurden berühmte Werke des frühen Impressionismus von den französischen Malern Édouard Manet und Claude Monet vorgestellt. Besonders interessant waren die Hintergrundinformationen, die wir dank unserer guten, deutschsprachigen Führerin erhielten. Auch Werke des bekannten holländischen Malers Vincent van Gogh sind dort ausgestellt, darunter das Bild „Mittagsrast“, das Bild mit den zwei blaugekleideten Bauern vor ihren riesigen gelben Heuhaufen.

Am späten Abend besuchten wir die Kirche Sacre-Cœur, eine Kirche, die auf dem Hügel von Montmartre steht, nach ihm wurde das Viertel benannt. Von der durch steile Treppen erreichbaren erhöhten Position hat man einen gigantischen Ausblick über ganz Paris.

Paris – Stadt der Malerei. (*)

Insgesamt war es eine sehr schöne Exkursion. Man hat sehr viel von den verschiedensten Ecken der Stadt gesehen und sehr viele tolle Eindrücke mitgenommen. Trotz allem ist eine solche Fahrt aufgrund des straffen Programms sehr anstrengend.

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(*) Fotos: privat, Gestaltung: abu