Wo bleibt er nur, der Kellerwald-Druide? Eigentlich sollte eine bärtige Gestalt mit langem Gewand auf dem Schulgelände doch nicht zu übersehen sein!“ Aber wenn sich der Druide – alias Lothar Klitsch – von Kobolden aus der 6b – Namen sollen nicht genannt werden, sonst könnte sich der Ärger der Klassenlehrerin vielleicht in einen Fluch verwandeln – in die Irre leiten lässt, muss man sich schon eine gute halbe Stunde gedulden, bis der Druide wieder zum Startpunkt zwischen den Tannen neben der Einfahrt zurückkehrt.

Lothar Klitsch als Druide. (*)

„Kennt ihr denn Miraculix?“ Na klar, diesen Druiden aus ‚Asterix und Obelix‘ kannten alle aus der 5e, weil die Comic-Serie unter dem Motto Lieblingslektüren schon vorgestellt wurde. Unser Druide erzählte viel Interessantes über die Kelten, Druiden und Kräuter. Und natürlich beka­men alle erstmal einen Schluck Zaubertrank aus Trinkhörnern, bevor es losging.

„Zaubertrank“ aus Trinkhörnern. (*)

Eigentlich ist Lothar Klitsch, wie sein Beiname ja auch sagt, im Kellerwald mit Startpunkt Densberg unterwegs. Aber das wäre für uns von Oberurff doch etwas weit gewesen. Und Niederlassungen der Kelten sind besonders im näher gelegenen Wald, nämlich der Altenburg, nachgewiesen. Kurz nachdem wir die Bundesstraße B3 auf dem längeren, aber sichereren Weg über die Brücke überquert hatten, konnten wir auch schon in der Ferne unser Ziel erspähen.

Klasse 5e mit Blick auf die zukünfige Keltenscheune in Römersberg. (*)

Auf dem Weg hinunter zur Schwalm erfuhren wir ein paar Kräuterge­heim­nisse: „Wisst ihr, dass die Blätter vom Spitzwegerich bei Wunden und Insektenstichen helfen? Und wer kennt denn das Johanniskraut?“ Lars erwies sich als vielversprechender Druidenlehrling, denn mit sicherem Blick entdeckte er das gelb blühende Zauberkraut. Weil es zur Zeit der Sommersonnenwende aufblüht, war es schon den Kelten ein Symbol für diesen besonderen Tag (21. Juni ) Im Mittelalter dachte man, dass es Dämonen fernhalten würde, und heute weiß man, dass seine Wirkstoffe gegen Depressionen helfen können.

An der Pforte zur Keltenburg. (*)

Lothar Klitsch zeigte uns auch, wie man Feuer macht, wobei sich manche fast die Finger verbrannten. Er präsentierte uns auch den Kellerwald-Achat, der mit seiner feinen Maserung fast wie ein Edelstein wirkte! Wer weiß, was die Kelten daraus hergestellt haben? Leider schützte uns keine Druiden-Wetterzauber vor dem immer stärker werdenden Regen, sodass wir zügig bergab zum Sportlerheim nach Niederurff marschierten, wo uns die Eltern schon mit Speis und Trank erwarteten. Den Kelten-Rundweg mit Infotafeln bei Römersberg haben wir leider nicht mehr geschafft, aber vielleicht setzen wir das Keltenprojekt nächstes Jahr fort. Dann ist wohl auch die Keltenscheune fertig, die auf dem Grillplatz bei Römersberg,dem Startpunkt des Keltenwanderwegs, (sechs Kilometer) geplant ist.

Linksunten: Der Kellerwald-Druide

(*) Text/Foto: Katharina von Urff; Gestaltung: abu