Von Miruna Moraru (Klasse Gym-10b/Online-Redaktion)

Die Klassen 10b und 10c haben am 27. April einen Kunstaus­flug nach Frankfurt ins Schirn Museum unternommen. Begleiter waren Klassenlehrer Niels Czypull und Kunstlehrerin Marli Siebert. Ziel waren die Werke von Georges Seurat und Uwe Lausen.

Uwe Lausen – brutal, direkt, kritisch, ganz wie Eminem. (*)

Da wir auch zu viele waren, haben sich die Klassen getrennt, die 10b hat zuerst die Seurat Ausstellung besichtigt, die 10c ging zur Werkschau von Uwe Lausen. Bei Seurat hat Museumsführerin uns viel über seine interessante Farbtheorie und seine Kunstgeschichte erzählt.

Bilder aus dem politisch-kulturellen Untergrund

Georges-Pierre Seurat wurde am 2. Dezember 1859 in Paris geboren. Er beschäftigte sich intensiv mit Farbtheorie und der Wirkung der Farben auf das menschliche Auge. Maßgeblich beeinflusste ihn außerdem die Theorie der Pigmente des französischen Chemikers Michel Eugène-Chevreul zur Farbwahrnehmung und zur additiven Farbmischung. Stellt euch nur vor, ihr seid Maler und erschafft eure Bildwerke, indem ihr winzige kleine Punkte in Primärfarben nebeneinander auf die Leinwand setzt.

Die Verfasserin. Bild: abu

Am Anfang mag es noch lustig sein, dann wird es vermutlich langweilig und irgendwann treibt es einen vermutlich zur Verzweiflung. Also es ist schon sehr interessant, dass Seurat so viel Geduld hatte und seine Zeichnungen auch immer beendet hat. Es gibt ein einziges Bild, Der Zirkus, das nicht beendet wurde, da Seurat zuvor gestorben war. Das geschah am 29. März 1891 in Paris; also im Alter von nur 31 Jahren.

Das – unfertige – Zirkusbild von Georges Seurat. (*)

Uwe Lausen ist 1941 in Stuttgart geboren und seine Werke sind Tontrennungen der 1960er Jahren. Er war sozusagen ein Pop-Art Künstler. Seine Bilder stammen meist aus dem politisch-kulturellen Untergrund, er stellt die Welt analytisch, direkt und oft brutal zur Schau. Auch Uwe Lausen starb relativ jung, indem er sich 1970 das Leben nahm. Meiner Meinung nach sind seine Werke erst richtig interessant, wenn man sie näher analysiert. So ist mir dabei eine auffällige Ähnlichkeit zu Eminems Charakter aufgefallen. Wie Eminem gibt er alle Fehler und Makel der Gesellschaft brutal und ungefiltert wider. Der einzige Unterschied ist, dass er das durch Bilder macht und nicht durch Musik.

(*) Fotos: Miruna Moraru, Gestaltung: Andreas Bubrowski