Spricht die Schülerin der 5. Klasse den nächst besten Lehrer mit ungläubig aufgerissenen Augen an: „Herr B., stimmt es, dass jetzt bis zur sechsten Stunde frei ist?“ Auf die Antwort, er wisse es nicht ganz genau, aber sehr wahrscheinlich ja, folgt ein glücklicher Freudenschrei. Das Mädchen spring aus dem Stand in die Höhe, kann es nicht fassen, ist offensichtlich sehr zufrieden. Der Abistreich 2009 hat soeben begonnen.

Abistreich 2009 © A. Bubrowski/CJD-UPDATEJuhu, kein Unterricht. (*)

Dann tanzen die „Kleinen“ auch schon ausgelassen beim Sound-Check vor der improvisierten Bühne, einem Anhänger, den einer der erfolgreichen Abiturienten mit einem Traktor vom Landwirtschaftsbetrieb der Eltern ausgeliehen hat.

Ein gemeinsam vollbrachtes Werk

Man muss also kein symbolträchtiges Motto ausdenken oder ausgeklügeltes Drehbuch schreiben und dann aufwendig inszenieren. Oder wie in Bayern, wo Abiturienten vor lauter Übermut mit ihrer öffentlichen Gaudi einen Polizeieinsatz auslösten. Es geht auch so: In der Einfachheit liegt die Kraft. Das hat der Abistreich 2009 am 22. Juni bewiesen.

Szenen vom Abistreich 2009 (*)

Und doch – ETWAS Besonderes war noch. Doch! Da hatten sich zum Beispiel ein paar Mädchen geschmückt. Und gleich am Anfang trugen – auch ein paar – ehemalige Schülerinnen, ein paar nett dekorierte Happen ins Lehrerzimmer. Auch unter den „Großen“ kann sich also Freude ausdrucksstark manifestieren, und auch Dankbarkeit für eine einmalige Lebenszeit und ein gemeinsam vollbrachtes Werk:  das Abitur.

(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski