Schall und Rauch – In rauchenden Ruinen mit Schall Leben retten

Physiklehrer Michael Gebhardt hatte extra auf Ausschlafen verzichtet und rückte letzten Freitag zur ersten Stunde – für ihn eine Freistunde – mit dem Rettungsgerät des THW Schwalmstadt an. In Physik behandelt die 9e im Fachgebiet Akustik gerade Schall. Mit Schall kann man Leben retten.

Etwa wenn nach einem Erdbeben Menschen unter den Trümmern eingestürzter Gebäude eingeschlossen sind, noch dazu möglicherweise schwer verletzt. Dass Gebhardt ein sympathischer Physiklehrer ist, wussten wir schon. Neu war, dass er auch beim THW Schwalmstadt ehrenamtlich Zugführer ist.

Das Equipment war in drei schweren Koffern verstaut. Dazu gehört ein hoch empfindliches Gerät, das über eine Niederfrequenzsonde eine bis zu zwei millionenfache Schallverstärkung ermöglicht. Damit können etwa selbst Kratzgeräusche von Eingeschlossenen in einem Trümmerfeld registriert werden. Zur Ausstattung gehört auch eine Mikrofonsonde, um mit Opfern Sprechkontakt aufnehmen zu können.

Entscheidend für den Rettungserfolg ist, ob und wie weit die benutzten Baumaterialen Schall weiter leiten können. Lehm, Schnee, Kies und Erde wirken schalldämmend. Hier können nur Suchhunde weiter helfen. Optimal für die Schallausbreitung – und damit für den Einsatz des Akustik-Gerätes – ist Stahlbeton. In einer rauchenden Ruine aus Stahlbeton kann noch in 10 bis 15 Metern Entfernung festgestellt werden, ob jemand mit den Fingernägeln an einer Wand kratzt.

Die Präsentation war lehrreich und auch unterhaltsam. Jeder Schüler hatte sich eigenverantwortlich das vermittelte Wissen stichwortartig zu notieren. Und später in seiner für das Stoffgebiet Akustik fälligen PRÄSENTATION einzubinden.

Linksunten:

THW – Ortsverband Schwalmstadt

(Entwurf: Kristina Potschebyt, Bild (*) und Text: Andreas Bubrowski)