Ein Bericht von Conrad von Löwenstein (Klasse 8d)

Eisenach 2007Zeitgenössische Pädagogik: Esels-
maske für Störenfriede (Foto: priv.)

Im Rahmen unseres Religionsunter- richts haben wir, die Klassen 7f und 8d, am Montag, 5. Februar, das Lutherhaus und die Wartburg in Eisenach besucht. Dabei nahmen wir im Lutherhaus an einem Altschul- Unterricht teil. Der Unterricht soll vor 500 Jahren genau so abgelaufen sein, wie wir ihn erleben konnten. Zu Schulbeginn hatte jeder Schüler Aufgaben vorzulesen und es wurde gesungen.

Eisenach 2007Museum macht Spass
(Foto: privat)

Damals, vor 500 Jahren, gab es noch nicht für jedes Fach einen eigenen Lehrer, sondern nur einen Lehrer für alle Fächer und alle Wissensstufen (Haufen). Der Magister durfte die Kinder noch schlagen und in die Ecke stellen. Zumeist bekamen die Jungen noch eine Eselsmaske mit echtem Fell auf den Kopf gesetzt, um sie lächerlich zu machen. Solche Strafen gab es etwa, wenn sie zu spät kamen, ungefragt redeten oder dabei nicht aufstanden oder sich prügelten. Eigentlich gingen nur die Jungen in die Schule und ganz selten Mädchen, und wenn, dann nur aus wohlhabenden Familien. Mädchen wurden eher in eine Hauswirtschaftsschule geschickt.

Eisenach 2007HighTech vor 500 Jahren
(Foto: privat)

Der Unterricht dauerte ungefähr acht Stunden. Pausen konnte der Lehrer machen, wann er wollte. Es wurde noch ganz anders gelernt als heute. Der Lehrer schrieb etwas an die Tafel und die Schüler mussten es auswendig lernen. Wenn sie es nicht konnten, bekamen sie eins mit der Rute übergezogen. Rechnen mit Taschenrechner gab es damals nicht, sondern es wurde auf einem Rechentuch mit Tontalern gerechnet.

Es gab drei Gruppen von Schülern: die erste Gruppe (Anfänger), die zweite Gruppe (Fortgeschrittene) und die dritte Gruppe (die Schlauen). Alle Gruppen saßen in einem Raum und vier bis fünf Schüler teilten sich eine Schulbank. Sie lernten vor allem Lesen, Schreiben, Rechnen und Religion.

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Wartburg zu Eisenach (Thüringen)

Lutherhaus zu Eisenach (Thüringen)