Von Sandra Rexhausen

Rainbow Loom Bands - für manche cool, oft giftig
Rainbow Loom Bands – für manche cool, oft giftig.

World Wide Web(en), wie die Süddeutsche Zeitung titelte, macht im auslaufenden Sommer von sich reden. Aber diesmal anders? Rainbow Loom Bands sind Trend in diesem Sommer. Kleine, aus Silikonbändern gewebte Armbänder zieren Handgelenke. Nicht nur Bänder werden produziert, alle denkbaren Accessoires entstehen mit anderem Kleinzeug in den Kinderzimmern. Was gäbe es an diesem handwerklichen Hobby auszusetzen, das inzwischen den Schulhof und die Kinderzimmer der CJD-Schüler erreicht hat? Silikon ist ein nicht abbaubares oder wiederverwendbares Material – und damit Sondermüll.

Rainbow Loom Bands – Gefahr für Mensch und Umwelt

Die Gefahren der bunten Bänder sind sowohl für den Menschen selbst als auch für seine Umgebung vorhanden. Silikon ist ein nicht abbaubares oder wiederverwendbares Material. Inhaltsstoffe und deren Auswirkung sind noch unzureichend erforscht. Hautirritationen aufgrund von Allergien oder unverträglichen Stoffen sind möglich. Silikon an sich enthält neben den als bedenklich einzustufenden Weichmachern auch Inhaltsstoffe, die toxisch wirken können. Silikon wird auch im Organismus nicht abgebaut. Die in ihrer kleinen Form gut verschluckbaren Gummis gefährden nicht nur Kleinkinder, sondern auch Haus- und Kleintiere.

Nicht nur im eigenen Haushalt ist die Gefahr für Bello und Co. allgegenwärtig. Weggeworfen werden die Bänder Beute für unwissende Tiere und Vögel. Das verschluckte Silikon füllt den Magen. Ein voller Magen erkennt keinen Hunger und hat keinen Platz für Nahrung. Auch in der korrekten Anwendung außerhalb des Körpers sind Gefahren möglich. In England sind bereits zwei Unfälle bekannt geworden. Ein Junge hat sich durch Schnipsen das Auge verletzt. Ein zweiter schnürte sich über Nacht fast zwei Finger ab. Um die giftigen Gefahren auszuschließen, sollte man immer auf das CE-Zeichen achten und wenn möglich noch auf ein deutsches TÜV- oder GS-Siegel. Bestellungen im Ausland sollte man grundsätzlich unterlassen.

In der 1990er Jahren gab es viele Trends, die ebenfalls Kunststoff als Medium verwendeten. Heute sind sie verschwunden. Auch der Rainbow Loom Trend wird ein Ende finden. Im welchem Ausmaß wird dieses Überbleibsel sein? Was ist gegen andere Werkstoffe wie Wolle, Garn oder ähnliche natürliche Stoffe einzuwenden? Sollen Generationen nach uns schrille Gummibänder finden und sich über unseren bunten und umweltschädlichen Lebensstil wundern oder wollen wir die Welt nicht nur bunter, sondern auch etwas gesünder machen? Wir haben die Wahl am Handgelenk beziehungsweise in der Hand.

(Gestaltung: BUB)